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Georg Kolbe

(1877 Waldheim - 1947 Berlin)
"Jugend". Originaltitel
Bronze, dunkel patiniert. Monogr.; Seltener Bronze-Guss der 1942 geschaffenen Aktfigur eines stehenden Mädchens in angedeutetem Kontrapost, mit nach rechts gewendetem Kopf. Ausdrucksvolles, exemplarisches Werk aus der reifen Schaffensphase Kolbes, der als einer der bedeutendsten deutschen Bildhauer der 1. Hälfte des 20. Jhs. gilt und die plastische Kunst seiner Generation prägte. Ab 1904 in Berlin ansässig, hatte er schnell Erfolg und wurde in die "Berliner Secession" aufgenommen. Um 1911/12 fand Kolbe in seinen Aktfiguren junger Frauen zu einer eigenständigen plastischen Formensprache wie in der "Tänzerin" (Nationalgalerie, Berlin), die ihn berühmt machte. Nach dem Ersten Weltkrieg nahm er im künstlerischen Leben Berlins eine wichtige Position ein. Kolbe erhielt den Professorentitel, wurde Mitglied der Akademie der Künste, als Vorsitzender der "Freien Secession" förderte er neue Kunstbestrebungen. Nach einer expressionistischen Phase mit kantig modellierten Formen kehrte er ab Ende der 20er Jahre zu einem klassischen, auf das Wesentliche des Ausdrucks und Umrisses konzentrierten, harmonischen Stil zurück, den er in meist kontemplativ stehenden, weiblichen Aktfiguren mit skizzenhafter, aufgelockerter Oberfläche ausdrückte. H. 88 cm. (150005)
Beigefügt: Expertise von Maria v. Tiesenhausen, Georg-Kolbe-Museum, Berlin, 25.9.1971; Brief von 1972 mit Beschreibung als Geschenk an Frau v. Ribbentropp.
Provenienz: Geburtstagsgeschenk an die Frau des Reichsaußenministers Anna Elisabeth v. Ribbentropp, Berlin 1944.
Lit.: Thieme-Becker, Bd. XXI, S. 229 f.; Vollmer, Bd. 3, S. 88 f.

Taxe € 28.500