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Joos de Momper d. J.

(1564 Antwerpen - 1635 ebenda)
Weite Hügellandschaft mit Szene aus dem 80-jährigen Krieg
Im Vordergrund Darstellung einer spanischen Reitergruppe mit Planwagen in den Niederlanden, die mehrere männliche Dorfbewohner rekrutieren. Künstlerisch herausragendes, zweifelsfrei eigenhändiges Werk des bedeutenden flämischen Landschaftsmalers Joos de Momper d. J., das in Motiv, Stil und effektvoller Farbigkeit mit Gelb- und Blautönen überaus charakteristisch ist. Die bilddominierenden, elegant ausgeführten Figuren und Pferde können einem Maler aus dem Umkreis bzw. der Nachfolge von Sebastian Vrancx zugeschrieben werden. Diesen zog Momper neben Jan Brueghel, Frans Francken d. J., Pieter Snayers und David Teniers häufig zur Staffage seiner Landschaften heran. Joos de Momper stammte als Sohn und Schüler Bartholomäus de Mompers aus einer alteingesessenen Antwerpener Künstlerfamilie und wurde 1581 freier Meister in der Antwerpener Lukasgilde. In den 1580er Jahren bereiste er Italien, nach seiner Rückkehr führte er 1594 zusammen mit Cornelis Floris die festliche Dekoration für den Einzug des Erzherzogs Ernst aus. 1611 wurde J. de Momper Dekan der Malergilde. Schon zu Lebzeiten galt er als bedeutender Künstler, der an der Schwelle vom Manierismus zum Barock stilistisch zwischen Pieter Bruegel d. Ä. und Peter Paul Rubens steht. Seine Gebirgs- und Hügellandschaften, Ansichten von Städten an Kanälen und Flüssen sowie seine weiten, phantasievollen Panoramen mit Meeresufern und Flusstälern, die von Felsen, Hügelketten und Hochgebirgen umsäumt werden, begründeten Mompers Ruhm und Anerkennung als herausragender Maler. Öl/Eichenholztafel, parkettiert. 72 cm x 125 cm. Rahmen. (150143)
Beigefügt: Gutachten v. Walther Bernt, München, Febr. 1979; Bestätigungs-Brief von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 22.06.1999.
Lit.: Klaus Ertz, Josse de Momper d. J. (1564-1635), Die Gemälde mit kritischem Oeuvrekatalog, Freren 1986.

Provenienz: Auktion Watermann, Zürich 19.5.1979.

Taxe € 65.000

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