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Gerhard Marcks

(1889 Berlin - 1981 Burgbrohl/Eifel)
"Soldanelle". Originaltitel
Bronze, goldbraun patiniert, 1945-1950. Künstler-Signum. Römisch nummeriert "V". Wvz. Rudloff 461. Gießerstempel "Guss Barth Rinteln" (in Versalien). Auf einer unregelmäßigen Plinthe kontemplativ sitzendes, sich zur Seite wendendes Mädchen. Die Bronzeplastik zeigt eine für Marcks' Oeuvre seit 1928 charakteristische, formal beherrschte und sorgfältig ausgewogene Gestaltung mit klar konturierten, auf das Wesentliche reduzierten, strengen, blockhaften Formen. Hiermit steht die "Soldanelle" in einer künstlerischen Kontinuität mit einer Werkreihe sitzender bzw. hockender Mädchenfiguren, die Marcks bereits 1930-37 geschaffen hatte (Wvz. 212, 245, 303a und 341). 1945 stellte Marcks die Figur der "Soldanelle" zunächst in dem Holzschnitt "Hoffnung" dar, 1950 stellte er dasGuss-Modell fertig. Marcks, einer der bedeutendsten deutschen Bildhauer des 20. Jhs., war 1919-1925 am Bauhaus tätig und wurde 1925 Leiter der Bildhauerklasse an der Kunstschule Burg Giebichenstein in Halle, 1928-33 deren Direktor. Nach Verfemung in der Zeit des Nationalsozialismus wurde Marcks 1945 rehabilitiert und 1946 an die neue Landeskunstschule in Hamburg berufen. Seit 1950 war er freischaffend in Köln tätig. H. 55,5 cm. (150167)
Weitere Expl. befinden sich im Marcks-Haus in Bremen und im Innenhof des ehemaligen Bundesministeriums für Post- und Fernmeldewesen in Bonn.
Lit: G. Busch (Hrsg.), G. Marcks, Das plastische Werk, Wvz. von M. Rudloff, 2. Aufl., Frankfurt u.a. 1979, S. 329, Nr. 461.

Taxe € 25.000