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Jan Provoost

(1462 Mons - 1525/29 Brügge) Umkreis
Hl. Familie mit musizierenden Engeln
Halbfigurige Darstellung Mariens mit dem Kind im Schoß, das nach einem von Joseph gereichten Granatapfel greift. Auf einer Bank vor ihnen ausgebreitete Früchte von religiöser Symbolik. Hinter der Hl. Familie ein Engelpaar mit Laute bzw. Geige vor weitem Ausblick auf eine bergige, baumbestandene Landschaft. Spätgotisches, fein lasierend gemaltes Tafelbild der altniederländischen Schule um 1500, dessen Stil auf ein Werk aus dem Umkreis von Jan Provoost hindeutet, der zusammen mit Gerard David einer der bedeutendsten Maler seiner Generation war. Provoost war ab 1494 in Brügge tätig, wo er mehrfach führende Positionen in der Malergilde übernahm. 1520/21 traf er in Antwerpen und Brügge mit Dürer zusammen, der ihn als guten Maler schätzte. Die Stadt Brügge bedachte den angesehenen Künstler 1509-24/25 mehrfach mit Aufträgen, darunter das "Jüngste Gericht" für das Stadthaus. Von Gerard David und Hans Memling beeinflusst, zeigen seine liebenswürdig erzählenden Gemälde mit sorgfältig modellierten Figuren anmutige, subtile Bewegungen und Gesten, einen zarten Seelenausdruck von tiefer Empfindung. Diesem Gemälde stehen stilistisch Madonnendarstellungen Provoosts im Mauritshuis in Den Haag, in der Eremitage in St. Petersburg und im Metropolitan Museum of Art in New York nahe. Öl/Eichenholztafel. 40,2 cm x 32 cm. Rahmen. (150218)
Lit. zu Provoost: Thieme-Becker, Bd. XXVII, S. 429.

Taxe € 17.000

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