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Francesco Guardi

(1712 Venedig - 1793 ebenda) Nachfolger des 18./19. Jhs.
Der Doge im "Bucintoro" bei der Abfahrt von S. Nicoló di Lido in Venedig
Ansicht mit Blick über die mit Schiffen, Gondeln und reicher Figurenstaffage belebte Lagune auf San Nicolò und die goldene Prachtgaleere "Bucintoro" als Staatsschiff des Dogen. Dieses Gemälde zeigt ein historisches Ereignis, das mit der Feier und der Wahl des neuen Dogen Mocenigo Alviso im Jahre 1763 verbunden ist. Es schildert das imposante zeremonielle Ereignis der schwimmenden Prozession, in welcher der Doge am Himmelfahrtstag die traditionelle sog. "Meereshochzeit" zelebrierte. Das Gemälde steht im Zusammenhang mit dem berühmten, 1766-80 geschaffenen, motivgleichen Werk Guardis aus einer Serie von zwölf Bildern, das sich heute im Louvre befindet. Wahrscheinlich entstand es nach dieser Vedute oder einer eigenhändigen Replik Guardis, die der Künstler oft für angelsächsische Sammler schuf. Neben Canaletto war Guardi der bedeutendste venezianische Veduten- und Landschaftsmaler des 18. Jhs., dessen Ruhm sich nach Canelettos Weggang aus Venedig im Jahre 1746 frei entfalten konnte. Guardi erhielt viele Aufträge von privaten Mäzenen und der Republik Venedig, für die er die Stadt, öffentliche Festlichkeiten und das Leben der Aristokratie schilderte. Guardi überwand die topographische, detailreiche Genauigkeit Canalettos zugunsten der eingefangenen Gesamtstimmung. Sein Gefühl für Farbe und Licht nimmt den Impressionismus vorweg; die durch vielfigurige, höchst lebendig wirkende Staffage bereicherten Veduten und Capricci zeichnen sich durch ein leuchtenderes Kolorit und impulsivem, energischem, lockerem, skizzenhaften Duktus sowie abwechslungsreichen, lebendigen Spiel von Hell-Dunkel aus. Öl/Lwd.; 35,5 cm x 50,5 cm. Rahmen. (154197)

Taxe € 8.500

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