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Carl Spitzweg

(1808 München - 1885 ebenda)
Sitzender Mönch in felsiger Landschaft
In einer bergigen Südtiroler Landschaft in der Umgebung von Brixen und Meran ruhender Eremit vor seiner Klause. Um 1875-78 entstandenes, für das Alterswerk repräsentatives Kabinettbild des Künstlers. Das für Spitzweg immanent wichtige Eremitenmotiv hat der Maler in mehreren Versionen gemalt, die er meist Freunden schenkte. Dieses Werk ist ein Kleinod aus der späten Stilphase Spitzwegs; dessen sonnendurchfluteten Eremiten- und Einsiedlerbilder wurden zum Inbegriff jener Periode, in der er Sonnenlicht zu den unterschiedlichen Tageszeiten einfing. Spitzweg hatte sich nach einer Tätigkeit als Apotheker 1833 ausschließlich der Malerei verschrieben. 1835 wurde er Mitglied des Münchener Kunstvereins, 1868 Ehrenmitglied der Münchner Kunstakademie. Ab 1840 stellte Spitzweg vielfach erfolgreich aus, neben Künstlerfreunden und dem Bürgertum gehörten auch Kaiserin Elisabeth v. Österreich und Prinzregent Luitpold v. Bayern zu seinen Sammlern. Zunächst schilderte er in kleinformatigen Genrebildern mit feinfühligem Humor, Ironie und grandioser Beobachtungsgabe das biedermeierliche Leben und kauzige Sonderlinge wie in seinen berühmten Gemälde "Der arme Poet". Inspiriert durch die Schule von Barbizon und Eduard Schleich, mit dem er viele Studienreisen unternahm, wandte sich Spitzweg auch der Landschaftsmalerei zu. Seine späten Landschaften wie dieses Gemälde zeichnen sich durch einen sehr freien Farbauftrag aus und schließen sich an fortschrittliche, dem Impressionismus den Weg ebnende Tendenzen an. Öl/Zedernholztafel (Zigarrenkistendeckel). 9,8 cm x 14,8 cm. Rahmen. (155160)
Dem Gemälde liegt eine ausführliche Expertise von Prof. Dr. Siegfried Wichmann als Dokumentation in Buchform vor: "Spitzweg. Der Einsiedler vor der Klause. Reihe für vergleichende und angewandte Kunstgeschichte", Starnberg, 12. August 2004.
Provenienz: Deutsche Privatsammlung.

Taxe € 26.000

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