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Jan Brueghel der Jüngere

(1601 Antwerpen - 1678 ebenda)
Bacchanal in bewaldeter Landschaft
Wie häufig in der niederländisch-flämischen Malerei des 16./17. Jhs. entstand auch dieses fein lasierend ausgeführte Tafelbild unter kongenialer Zusammenarbeit von zwei Künstlern. Laut Gutachten des Brueghel-Experten Dr. Klaus Ertz ist es ein eigenhändiges Werk Jan Brueghel d. J., das er Mitte der 1630er-Jahre in Antwerpen schuf; die größeren Figuren stammen von einem Maler aus der Nachfolge Otto van Veens (1556-1629), des Lehrers Peter Paul Rubens'. Das vielfigurige, überaus symbolreiche Bacchanal in abendlicher Landschaft schildert Bacchus mit seinem Gefolge als Sinnbild für die zügellose Hingabe des Menschen an die sinnlichen Genüsse, Trinksucht, Völlerei und die Lüsternheit. Der auf einem Felsen thronende, nur mit einem roten Tuch umschlungene Bacchus prostet dem Betrachter mit einem rotweingefüllten, venezianischen Flötenglas zu, umgestürzte Weinkrüge und -pokale verdeutlichen seine völlige Hingabe an den Wein; umringt wird Bacchus von einem Geißbock als Symbol der Begierde, überdies von einem trunkenen, schlafenden Putto sowie vier spielenden Putten mit Weintrauben und Leoparden. Auf der rechten Bildseite, im Mittelgrund sowie in der Hintergrundszene an einem Rundtempel wird das ausgelassen trinkende und tanzende Gefolge des Bacchus - Mänaden, Faune, Bacchanten und Halbgötter - dargestellt. Öl/Holztafel, parkettiert. 49 x 64 cm. Rahmen. (160216)
Beigefügt: Gutachten Dr. Klaus Ertz, 26. September 2013.
Lit. zum Künstler: Klaus Ertz: Jan Brueghel d. J. Die Gemälde mit kritischem Oeuvrekatalog, Freren 1984.

Provenienz: Marquesa de Ruisenada, Madrid; spanische Privatsammlung.
A bacchanal in a wooded landscape. Oil on panel, parquetted. Expertise by Dr. Klaus Ertz, 26.09.2013.

Taxe € 75.000

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