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Auktion Nr.168 - Teil I/II

334 Gemälde 1059 1059 Frans Francken d. J. (1581 Antwerpen - 1642 ebenda) Die Anbetung der Hl. Drei Könige Figurenreiche, in fein lasierender Malweise geschilderte biblische Szene in einer räumlich tiefen, flämischen Winterlandschaft mit verschneiten Bauernhäusern. Das Motiv schilderte Francken in über zehn Gemälden. Dieses neu entdeckte, eigenhändige Tafelbild gehört „unter den erhaltenen Fassungen (...) zu den detailreichen und qualitätvollen Versionen“ (Zit. U. Härting). Im Unterschied zu den meisten, unter Atelierbeteiligung entstandenen Varianten, stammt dieses Werk vom Anfang der 1620er Jahre nur von seiner Hand. Im Mittelpunkt der Komposition sitzt das Kind auf dem Schoß Mariens und segnet die prunkvoll gewandeten Könige, welche die damals bekannten Kontinente Europa, Asien und Afrika repräsentieren und es mit kostbaren Geschenken als neuen König huldigen. Charakteristisch für Francken ist seine meisterhafte, erzählerische Darstellung der Figuren mit ihren unterschiedlichen Charakteren, die sich lebhaft unterhalten und gestikulieren. Zu seinen phantasievollsten Figurenideen gehört der Schleppenträger des afrikanischen Königs mit seiner roten Federkrone, die sonst nur in dem 1632 datierten Baseler Tafelbild Franckens wiederkehrt. Sich selbst stellte Francken auf diesem Gemälde in dem Mann mit dem Federbusch am Hut dar, Ausdruck seines eigenen christlichen Glaubens. Francken gehörte zu den angesehensten flämischen Malern seiner Zeit und betrieb eine florierende Werkstatt; 1605 wurde er Mitglied der Antwerpener Lukasgilde, 1614/15 deren Dekan. Andere Meister wie Jan Brueghel d. J. zogen ihn wegen seiner virtuosen Figuren für Staffagen heran. Öl/Eichenholztafel. 66 cm x 53 cm. Rahmen. (168060) Beigefügt: Gutachten von Dr. Ursula Härting, 06.02.2017. Vgl. U. Härting: Frans Francken der Jüngere (...) - die Gemälde mit kritischem Oeuvrekatalog, Freren 1989, Kat.-Nr. 101-112. Oil on oak panel. Accompanied by an expertise by Dr. Ursula Härting, 06.02.2017, who inspected the painting in original. € 15.000,–


Auktion Nr.168 - Teil I/II
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