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Auktion Nr.168 - Teil I/II

444 Gemälde 1283 Otto Dix 1283 Otto Dix (1891 Untermhaus/Gera - 1969 Singen) „Paar“. Originaltitel Szene in einem Gründerzeit-Interieur mit liegender Frau in lasziver Pose, mit ihrer linken Hand nach einem sitzenden Herren fassend. Das vor ihm stehende Tischchen mit einer Spritze und einer Flasche weist auf einen gemeinsamen Drogen- bzw. Alkoholkonsum hin, dem sich das Paar ausschweifend hingibt. Das großformatige, 1920 entstandene, expressionistische Blatt, das die Exzesse des modernen Großstadtlebens zum Thema hat, gehört zu einer Gruppe von Zeichnungen mit Straßen-, Interieur-, Bordell- und Zirkusmotiven, die Lorenz als „Stil-Attitüden“ mit „Dada-Dynamik“ bezeichnet. Dix kehrte nach dem Ersten Weltkrieg nach Dresden zurück, wo er an der Akademie Meisterschüler Otto Gussmanns wurde. Als Gründungsmitglied der Dresdner Sezession Gruppe 1919 beteiligte sich Dix an den Gruppenausstellungen in Dresden und deutschlandweit. Seit 1919 stand er zudem in Kontakt mit den Berliner Dadaisten, 1919/20 schuf er Dada-Gemälde mit Collage-Elementen und nahm 1920 an der Ersten Internationalen Dada-Messe teil. Neben seinen Anti-Kriegs-Bildern wie dem „Schützengraben“ von 1922/23 waren es vor allem seine provokant erotischen Darstellungen und als obszön empfundenen Bordellszenen, die seinerzeit verstörend wirkten und mit denen Dix Anfang der 1920er Jahre großen Anstoß erregte. Kohle/Papier. L. u. sign.; 66,1 cm x 49,1 cm. Rahmen. (168115) Provenienz: Galerie Nierendorf, Berlin, 1966; Auktion Hauswedell & Nolte, A 197, 6/1972, Nr. 434 (mit Abb.) und A 239, 6/1981, Nr. 283 (mit Abb.); Galerie Michael Neumann, Kiel; seit ca. 1986 norddeutsche Privatsammlung. Aufgeführt in: Ulrike Lorenz: Das Werkverzeichnis der Zeichnungen und Pastelle. Herausgegeben von der Otto Dix Stiftung Vaduz. Bd. II. VDG Verlag, Weimar, 2003. Nr. EDV 1.3.20. Charcoal on paper. Signed. Mentioned in the catalogue raisonnée. € 68.000,–


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