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Liebe Freunde und sehr verehrte Kunden,
zum Ausklang des Jahres ist es uns gelungen, zwei bedeutende und sehr umfangreiche
Porzellan-Sammlungen mit über 460 Objekten anvertraut zu bekommen, darunter
allein 380 Stücke aus der Meissener Manufaktur.
Überaus prunkvolles Highlight der Auktion ist eine imposante, 60 cm große Pariser
Louis XV-Pendule mit Meissener Figuren als Allegorien auf Afrika, die um 1745-1749
entstand. Die luxuriös gestaltete, höfische, signierte und gemarkte Pendule aus feuervergoldeter
Bronze mit Rocaillen zieren die Figuren eines Afrikanischen Elefanten
und zweier Mohren nach Modellen von Johann Joachim Kaendler und Peter Reinicke.
Solche Arrangements aus erlesenen, wertvollen, importierten Meissener Porzellanfiguren
in Verbindung mit feuervergoldeten Bronzemontierungen waren eine Spezialität der
in Paris ansässigen, mit Privilegien ausgestatteten „Merchands mercies“. Als höchst
repräsentative Schau- und Kabinettstücke schmückten sie in festlicher Weise sowohl
die Schlösser des Königs als auch des Adels und deren Stadtpalais.
Während Johann Joachim Kaendler den Stil der Figuren im 18. Jahrhundert prägte,
war es Johann Gregorius Hoeroldt der die Meissener Porzellandekore in technischer
und künstlerischer Hinsicht nachhaltig beeinflusste. Von großer Bedeutung sind insbesondere
seine in den 1720er Jahren entwickelten Chinoiserien mit phantasievollen
szenischen Darstellungen aus dem Reich der Mitte. In der angebotenen Meissen-
Kollektion mit Hoeroldt-Chinoiserien ragt ein seltener Deckelhumpen mit vergoldetem
Silberdeckel aus der Zeit um 1730 heraus, der opulent in reicher, umlaufender, polychromer
Malerei mit Gold und Lüsterfarben dekoriert wurde. Schauseitig zeigt er eine
Szene mit festlich gekleideten Chinesen bei einer Teezeremonie sowie einen Feuer
speienden Drachen; der Deckel wurde mit einer meisterhaft getriebenen, reliefplastischen
Darstellung der Heiligen Familie verziert.
Wir freuen uns, Sie während der Besichtigung persönlich begrüßen zu können,
Ihr Team vom Schloss Ahlden