Silber 181
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Seltener Kokosnuss-Deckelhumpen von musealer Qualität
mit vergoldeter Silbermontierung. Flacher, getreppter Stand mit kurzem Schaft. Oberhalb von einer blattartig gezackten Montierung mit gravierten
Lilien getragener Korpus aus einer Kokosnuss. Montierung verbunden durch drei scharnierte Streben mit reliefplastischem Dekor aus geflügelten
Amorettenköpfen und unterschiedlichen Blüten. Von einer plastischen Kordel gerahmter, hoher Rand mit gravierten Blütenranken und schauseitiger
Kartusche, bez. „Anna Scharnagelin“. Gewölbter Deckel mit graviertem Festondekor und figuralem Knauf in Gestalt eines Putto mit
Kreuz und Weltenkugel. Als Daumenrast vollplastisch gegossenes Meerweibchen. Schmaler Ohrenhenkel. H. 20 cm. (170152)
Kokosnusspokale zählten, genauso wie z.B. Arbeiten aus Elfenbein, Fossilien oder anderen seltenen Materialien, zu den gefragten Sammlungsobjekten für die Kuriositätenkabinette
der führenden Herrscher. Mit dem Aufbau einer solchen Sammlung zeigten die regierenden Familien ihr wachsendes Interesse an der Vielseitigkeit der Natur,
ihre Kennerschaft und natürlich ihren Reichtum.
Vergleichbare Arbeiten finden sich u.a. im Grünen Gewölbe, Dresden oder im Victoria & Albert Museum, London.
A gilt silver mounted lidded coconut goblet of high quality.
Süddeutsch. Um 1580/1600. € 12.000,–