Jugendstil Porzellan 203
717 Entw. Paul Schley. KPM - Berlin. 1912. (H. 67 cm).
716 Pâte-sur-pâte. Meissen. Ende 19. Jh.
715
Junger Trommler
Auf unregelmäßigem, flachen Sockel stehender Knabe in
HJ-Uniform, sog. „Hitlerjunge Trommler“ aus den „Politischen
Figuren“. Weißporzellan. Entw. Richard Förster. Modell-Nr. 31.
Entw.-Bez. Manufakturmarke. H. 26 cm. (170197)
Richard Förster (1873 St. Petersburg - 1956 München) studierte zwischen
1899 und 1901 am Städelschen Kunstinstitut Frankfurt/Main und an
der Kunstakademie in München bei Wilhelm von Rümann. Nach Studienaufenthalten
in Rom, Paris und Griechenland, stellte er ab 1904 auf
verschiedenen Ausstellungen aus, u.a. war er 1910 und 1911 auf der
Internationalen Kunstausstellung der Münchner Secession vertreten. Ab
1923 entwarf Förster Figuren für die Kunstabteilung Bahnhof-Selb der
Porzellanmanufaktur Rosenthal und später für Allach.
Vgl. Wvz. der Porzellan-Manufaktur Allach, Nr. 31.
A figure of a young boy with drum. Manufacturer‘s mark.
Porzellanmanufaktur Allach. Um 1936 - 1945.
€ 5.500,–
716
Zierteller mit Pâte-sur-pâte-Malerei
Runde Form. Im leicht vertieften Spiegel, im kobaltblauem
Fond, antikisierende, kameenartige Reliefdarstellung von
Amor und Psyche in feiner Pâte-sur-pâte-Malerei. Auf der
Fahne, in hellgrauem Fond umlaufende Ornamentbordüren in
Goldmalerei. Schwertermarke. D. 23 cm. (170197)
1878 gelang dem Chemiker Dr. J. Heintze in Meissen, die von Louis
Robert in Sevres 1849 erfundene Pâte-sur-pâte-Technik nachzuahmen.
Meissener Porzellanobjekte mit dieser Malereitechnik wurden erstmalig
auf der Münchener Kunstgewerbe-Ausstellung 1888 und auf der Weltausstellung
1893 in Chicago gezeigt. Vgl. Jedding, S. 176.
A plate with pate sur pate painting. Crossed swords mark.
Meissen. Ende 19. Jh.
€ 5.600,–
717
Große Deckelvase
Auf rundem Stand sich zur Schulter stark vorwölbender Korpus
mit einschwingendem Hals. Durch vertikale Profilrillen gegliederte
glatte Wandung. Beidseitig kleine C-förmige Henkel
mit reliefierten Blumenranken am oberen Ansatz. Aufgewölbter
Deckel als Sockel für plastische Gruppe von zwei Putten,
einen Blütenkranz tragend. Kobaltblau glasierter Korpus und
Deckel, weiß glasierte Figuren mit vergoldetem Reliefdekor.
Vasen-Entw. Paul Schley, Deckel-Entw. Willy Brummer. Modell-
Nr. 9753, 9573 a, Modelleintragung 1911. Jahreszeichen.
Zeptermarke. H. 67 cm. (170197)
Vgl. v. Treskow, S. 323.
A large lidded vase with cupids. Sceptre mark.
KPM-Berlin. Um 1912.
€ 2.900,–