Porzellan 227
679
Seltener Walzenkrug
mit Augsburger Goldchinesen von Abraham Seuter
Böttger-Porzellan. Zylindrische Form mit eingezogenem Rand, seitlich gerundeter Bandhenkel. Beidseitig
der Wandung großflächige szenische Darstellung, sog. Chinoiserien auf Ornament-Konsolen aus Laub- und
Bandelwerk. In asiatischen Gartenlandschaften, über einem Baldachin thronende, hochgestellte Persönlichkeit,
umgeben von stehenden Chinesen unter Palmen bei der Teezeremonie bzw. spielenden Musikanten auf
einer Brunnenanlage. Breite gezahnte Randbordüren aus C-Bögen mit Punktrücken. Radierte Augsburger
Goldmalerei von Abraham Seuter. Godronierter, achtfach eingezogener Scharnierdeckel mit Daumenrast
als reliefierte Blattvolute sowie profiliertem Standring aus vergoldetem Silber. H. 16,5 cm. (171186)
Ein vergleichbarer Walzenkrug wurde in zwei wichtigen Ausstellungen im Jahre 1977, sowohl im Hetjens-Museum-Deutsches Keramik-
museum in Düsseldorf als auch im Albertinum in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden gezeigt. Der im diesbezüglichen
Katalog veröffentlichte Deckelhumpen war ehemals im Bestand der Sammlung Henry Ford II, Oxfordhire, England.
Vgl. Kat. Pietsch, Frühes Meissener Porzellan, Nr. 154.
A rare tankard with Augsburg ‚Goldchinesen‘ painted by Abraham Seuter.
Meissen. Um 1725 - 1730. € 18.500,–