Gemälde 325
1041 Josse de Momper der Jüngere
1041
Josse de Momper der Jüngere
(1564 Antwerpen - 1635 ebenda)
Weite Hügellandschaft mit Überfall vor einem Dorf
Im Vordergrund eine Szene aus dem 80-jährigen Krieg. Darstellung einer spanischen Reitergruppe mit Planwagen, die in den Niederlanden
mehrere männliche Dorfbewohner gefangennimmt bzw. rekrutiert. Künstlerisch herausragendes, zweifelsfrei eigenhändiges Werk des
bedeutenden flämischen Landschaftsmalers, das in seinem Motiv, seiner tiefenräumlichen Komposition, seinem Stil und seiner effektvollen
Farbigkeit mit Gelb- und Blautönen überaus charakteristisch ist. Die bilddominierenden, elegant ausgeführten Figuren und Pferde stammen
von einem Maler aus dem Umkreis bzw. der Nachfolge von Sebastian Vrancx. Josse de Momper stammte aus einer alteingesessenen
Antwerpener Künstlerfamilie und wurde 1581 freier Meister in der Antwerpener Lukasgilde. In den 1580er Jahren bereiste er Italien, nach
seiner Rückkehr führte er 1594 zusammen mit Cornelis Floris die festliche Dekoration für den Einzug des Erzherzogs Ernst aus. 1611 wurde
J. de Momper Dekan der Malergilde. Schon zu Lebzeiten galt er als bedeutender Künstler, der an der Schwelle vom Manierismus zum Barock
stilistisch zwischen Pieter Bruegel d. Ä. und Rubens steht. Mompers Gebirgs- und Hügellandschaften, Ansichten von Städten an Kanälen und
Flüssen sowie weiten, phantasievollen Panoramen mit Meeresufern und Flusstälern, die von Felsen, Hügelketten und Hochgebirgen umsäumt
werden, begründeten seinen Ruhm als herausragender Maler. Öl/Eichenholztafel, parkettiert. 72 cm x 125 cm. Rahmen. (171056)
Beigefügt: Expertise von Dr. Walther Bernt, München (Febr. 1979) u. Dr. Klaus Ertz, Lingen, 22.06.1999.
Lit.: Klaus Ertz, Josse de Momper d. J. (1564-1635), Die Gemälde mit kritischem Oeuvrekatalog, Freren 1986.
Provenienz: Auktion Watermann, Zürich 19.5.1979.
Oil on oak panel, cradled. Accompanied by expert’s reports by Dr Walther Bernt (February 1979) and by Dr Klaus Ertz (22 June 1999).
€ 26.000,–