232 Silber
Detail. Detail.
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Seltener Frühbarock-Kugelfußbecher
Voll vergoldet. Zylindrischer Korpus über ausgestellten Kugelfüßen. Auf der Wandung drei von Akanthusblattkartuschen
gerahmte, sehr fein und detailliert gravierte szenische Darstellungen von Reiterschlachten
aus den Türkenkriegen. In den Zwischenräumen meisterhafte Stillleben aus unterschiedlichem
Kriegsgerät. Innen vergoldet. Gest., Stadtmarken, Meister Johann Wagner (wird Meister um 1677),
St. Petersburger Beschaumeister Nikifor Moschtschalkin (1772-1800). Gew. ca. 310 g. H. 12 cm.
In der zweiten Hälfte des 17. Jh. waren vor allem gravierte Becher sehr gefragt, darunter die Arbeiten von Johann Wagner,
„die durch ihre hohe Qualität auffallen.“ Ab den 30-iger Jahren des 18. Jhs. gehörte der Hof in St. Petersburg zu den größten
Auftraggebern der Augsburger Silberschmiede. Neben der Bestellung von Tafelservicen wurden auch andere Silberwaren
durch Händler nach Russland geliefert. Dazu könnte auch dieser Becher gehört haben, der die St. Petersburger Stadtmarke
von 1786 trägt.
Vgl. Seling, Bd. I, S. 106, 141 f.; Bd. II, Abb. 395 f.; Bd. III, Nr. 156 ff., 1750. Goldberg, Nr. 1177, 1194
A rare gilt early Baroque beaker by Johann Wagner (master since ca. 1677) with very fine engravings. City marks, master
mark, St. Petersburg assay master´s mark of Nikifor Moschtschalkin (1772-1800).
Augsburg. Ca. 1700. € 3.800,–