784 Skulpturen/Bronzefiguren
2215
Meister des Pulkauer Altares
(Tätig in Wien um 1510-1520)
Muttergottes mit Christuskind
Lindenholz, vollplastisch geschnitzt, polychrom gefasst und vergoldet.
Maria mit dem Kind, auf einer leicht gewölbten, grün
gefassten Rasenplinthe stehend. Die Krone über dem wellig geschnittenen
Haar, das in bewegten Strähnen zur Brust herabzieht,
lose aufgesetzt. Maria hält mit beiden Händen das Kind mit angezogenen
Knien an der linken Hüfte, das in der linken Hand eine
Traube hält und mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand
eine Traubenbeere dem Betrachter darbringt. Das Gesicht des
lebendig geschilderten Kindes ist lächelnd dargestellt, mit weit
geöffneten Augen, die Mundwinkel mit Grübchen, die Lippen
leicht geöffnet. Die Körperhaltung der lebensgroßen Madonna
ist in der Tradition der sogenannten „Donauschule“ noch eng mit
der Formensprache des Weichen Stils verbunden, was deutlich zu
erkennen ist an dem leichten S-Schwung in der Drehung der Figur.
Typisches Merkmal der Kunst und des Stils dieses Meisters der
Donauschule ist die teigige Ausformung der Gewandfalten und
die Überlängung des Körpers. Die Madonna weist in ihrer gesamten
Erscheinung eine äußerst große Ähnlichkeit zu den ebenfalls
lebensgroßen Skulpturen aus dem berühmten, um 1515 für die
Kirche zum Heiligen Blut in Pulkau in Niederösterreich geschaffenen
Hochaltar auf. H. 170 cm.
Wir danken Herrn Dr. Albrecht Miller, Ottobrunn für den freundlichen Hinweis.
Vgl. Rainer Kahsnitz „Carved Altarpieces: Masterpieces of the Late Gothic (...)“,
S. 342 ff., Tafel 183 u. 184.
A carved, polychrome painted and gilt limewod sculpture of the Holy Virgin and
child sculpted by the Master of the Pulkau altarpiece, Lower Austria.
€ 28.000,–