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Wilhelm Kotarbinsky

(Polnisch-russischer Maler. 1849 Nieborow/Ljublin - 1921/22 Kiew)
Serenade auf der Terrasse
Auf einer Parkterasse träumerisch sinnierende bzw. Lyra spielende junge Damen im Mondlicht. Symbolistisches, pastelltonig gemaltes, typisches Werk des Künstlers, das in seiner weich-pastosen Malweise die Lichtstimmung impressiv wiedergibt. Oft komponierte Kotarbinksky seine poetischen, allegorischen Szenen wie hier bühnenbildartig auf einer Terasse, wobei er durch das breite Format die Panoramawirkung verstärkte. Die rythmisch fließenden Formen, Eleganz der jungen Damen, Verspieltheit und heitere Leichtigkeit, aber auch die subtile Melancholie lassen es zu einem exemplarischen Gemälde des Fin de Siècle und Jugendstils werden. Kotarbinsky studierte 1872-75 bei Francesco Podesti an der Accademia di San Luca in Rom. Er trat danach in die Akademie in St. Petersburg ein, wo er im Jahre 1881 eine Goldmedaille erhielt, 1882 wurde er Bester seiner Klasse. 1887/88 reiste er auf Einladung Paul Alexander Svedomskys nach Kiew, um ihm bis 1895 bei der Ausmalung der Wladimir-Kathedrale zu assistieren. Dort führte er außerdem viele monumentale Gemälde in repräsentativen Villen aus, insbesondere Aufträge für die bedeutenden Kunstsammler- und Industriellenfamilien Tereshchenko und Khanenko in Kiew, überdies für Kirchen in Weißrussland. Die Popularität Kotarbinskys wuchs in ganz Russland, nicht nur aufgrund der Themen wurde er seinerzeit oft mit Henryk Siemiradzki verglichen. 1900 nahm er an einer Ausstellung in der Akademie der Künste teil, wo er mit großem Erfolg ca. 150 Sepia-Zeichnungen und große Ölgemälde aussstellte. 1905 wurde Kotarbinsky als "Akademiker" ausgezeichnet. Nur selten kommen Werke Kobartinskys heute auf den internationalen Kunstmarkt, viele gingen während des Polnisch-Sowjetischen Krieges 1920 verloren bzw. wurden zerstört. Öl/Lwd., doubl.; L. u. sign.; 66 cm x 116 cm. Rahmen. (141101)
Provenienz: Sammlung Bernice Sommer, Florida.

Taxe € 58.000

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