|  |  | 

 


Karl Erdmann

(Deutscher Bildhauer. Tätig 2. Viertel 20. Jh. in Berlin)
Figürliche Komposition
Bronze, dunkel patiniert. Sign.; Sehr abstrahierte, große Bronzeplastik, in deren weich gerunder, kolbenförmiger Gestaltung als positive und negative Reliefs einzelne stilisierte Füße, Köpfe und Hände zu einem kompakten Komplex verbunden sind. Manche der Kopfdetails sind auf das äußerste reduziert - Augen in Form von Schnecken, Münder als Grate. Stilisitisch zeigt sich eine deutliche Nähe zu Werken von Ludwig Gies, der ab 1924 an den "Vereinigten Staatsschulen für Freie und Angewandte Kunst" (heute Universität der Künste Berlin) die Klasse für Plastik leitete. Erdmann studierte 1926/27 an den Staatsschulen, sehr wahrscheinlich als Meisterschüler bei Gies, aus jenen Jahren dokumentarisch nachweisbar ist ein "Mann mit beiden Armen voll Sachen". 1935 erhielt der moderne Bildhauer Erdmann, der mit einer jüdische Musikerin verheiratet war, als "entarteter" Künstler Berufsverbot. Auch Gies, der regimekritische und jüdischen Studierende unterstützte, wurde 1937 aus der Preußischen Akademie der Künste gedrängt und 1938 aus dem Lehramt entlassen. H. 110 cm. (150042)

Taxe € 8.500

Öffnet Detailansicht in neuem Fenster...