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Emil Nolde

(1867 Nolde - 1956 Seebüll)
Weihnachtssterne
Asymmetrisch komponiertes, ausschnitthaft angelegtes, um 1930-1935 entstandenes Stillleben, das die intensiv leuchtenden roten Blütensterne vor einem freien Raumhintergrund in laviertem Hellrosa und Violett zeigt. Exemplarisches Blatt Noldes aus seiner bedeutenden Schaffensperiode in den 30er Jahren. Der Künstler war 1906/07 Mitglied der Künstlergruppe "Brücke"; 1909 wurde er Mitglied der "Berliner Sezession". 1926 wurde Nolde im deutschen Seebüll in Nordfriesland ansässig, wo er bis 1930 ein Wohn- und Atelierhaus erbaute. Nolde hat als expressionistischer Maler ein überaus umfangreiches Oeuvre von Aquarellen geschaffen, darunter ab 1918/20 eine Vielzahl von Blumenstillleben. Auch während des über ihn verhängten Malverbots 1941-45 entstanden insgeheim 1300 Blätter, die sog. "ungemalten Bilder", besonders Stillleben. Wesentliches Stilmittel der Bildfindung und der geheimnisvollsten Wirkungen von Noldes Aquarellen ist ihre individuelle Nass-in-Nass-Technik. Er verwendete hierzu angefeuchtetes, aufsaugendes Japanpapier, auf dem sich spontan und furios aufgetragene, lodernde Farbflecken in feuriger, kraftvoller Expressivität ausbreiten, sammeln und verlaufen konnten, so dass die Gestalt allein aus Farbe besteht. In diesem für Noldes Werk repräsentativen Blatt kulminieren die teilweise weich zerfließende Flächen der Blüten zu einem Farbfeuerwerk. Aquarell/Japanpapier. R. u. sign; 33,4 cm x 46,5 cm. Rahmen. (153171)
Beigefügt: Aktuelle Foto-Expertise von Prof. Dr. Manfred Reuther, Nolde-Stiftung Seebüll, dat. 25.11.2011, dem das Blatt im Original vorlag.
Provenienz: Galerie Axel Vömel, Düsseldorf; seit 1959 deutsche Privatsammlung.

Taxe € 95.000