Porzellan 221
672
Äußerst seltene weibliche Wackelpagode
Auf purpurfarbenem Polsterkissen sitzende Chinesin mit verschränkten Armen und Beinen, in einem mit Indianischen
Blumen gemustertem Gewand. Goldgerahmter gelber Spitzenkragen. Seegrüne Pluderhose und purpurfarbene
Schuhe. Beweglicher Kopf mit geöffnetem Mund, das fein gezeichnete Haar rückseitig als Knoten zusammengehalten.
Polychrome Malerei. Unw. rest.; Entw. wohl Georg Fritzsche. Schwertermarke. H. 20 cm. (171204)
Georg Fritzsche war als Modelleur und Former in der Zeit von 1712 bis 1732 in der Meißener Manufaktur tätig. Nach dem Tod Böttgers
1719 bis Beginn der Tätigkeit von J.G. Kirchner im Jahr 1727 war Fritzsche der einzige Porzelliner, der mit der Porzellanmasse geschickt
umgehen konnte. Diese sehr seltene Ausformung der weiblichen Wackelpagode beweist sowohl den künstlerischen Entwurf als auch die
qualitätvolle Ausformung des Modelleurs Georg Fritzsche in den frühen Jahren der Entwicklungsperiode an der Meißener Porzellanmanufaktur.
Nachweisbares Exemplar aus der Sammlung C.H. Fischer „Figur, Pagode mit Wackelkopf“ wurde in Köln 1906 unter der Katalog-
Nummer 964 versteigert.
Vgl. Jedding, Meißner Porzellan, Nr. 68; Kat. Heberle/Lempertz‘ Söhne, 1906, Kat-Nr. 964; Rückert, Biographische Daten, S. 107.
A very rare female pagoda figure. Crossed swords mark.
Meissen. Um 1725 - 1730. € 58.000,–