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1043 Johann Georg Hainz
Gemälde
1043
Johann Georg Hainz
(1630 Altona - 1688 Hamburg)
Fensterbild als Trompe l‘oeil
Blick auf ein verschlossenes, dunkles, die Bildfläche füllendes Fenster. Für Hainz charakteristische Komposition in der Art eines Schrankbildes oder einer
Kunstkammer und eines Steckbretts. Solche Gemälde werden als Allegorien der Vanitas oder Vergänglichkeit aufgefasst, wie bei dieser zerborstenen
Scheibe. Wie den Schrank- und Kunstkammerbildern des Künstlers werden auch in diesem Gemälde unterschiedliche Pretiosen, wie der Anhänger an einer
Goldkette und eine Perlenkette, in die Komposition einbezogen. Auf der Fensterbank sind Schreibutensilien sowie Briefe eines Lübecker Geschäftsmannes
sichtbar. „Naturalia wie Artificialia sind sorgfältig arrangiert wie ein Kunstsammler sie auch arrangieren könnte. Die Komposition des Bildes scheint nicht
Leistung des Malers zu sein, sondern vom Ordnungssinn des Sammlers bestimmt. Erst ein genauerer Blick läßt das Können des Malers offenbar werden
in der Darstellung des Kastenraumes, der Virtuosität der Oberflächendarstellung (...)“ (Zit. J. Lammers in: Kat. Stilleben in Europa, S. 490). Öl/Lwd., auf
Holztafel kaschiert. 95 cm x 67 cm. Rahmen. (171005)
Lit.: Ausstellungs-Kat. Stilleben in Europa, Münster/Baden-Baden 1980, besonders S. 480 ff.; Karin Bastian, Georg Hinz und sein Stillebenwerk, Hamburg 1984, Wvz. 52, S. 284
„Trompe l‘ oeil mit Fensternische, Schwamm und Schreibrequisiten“, Stift Zwettl, Österreich (in Motiv, Komposition und Ausmaßen vergleichbares Gemälde).
Oil on canvas, laid down on panel. € 18.000,–