Moderne Skulpturen/Bronzefiguren 113
Camille Claudel. Paris. 20. Jh.
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Camille Claudel
(1864 Fère-en-Tardenois - 1943 Montdevergues/Vaucluse)
„La petite châtelaine, version à la natte courbe“ (Die kleine Schlossherrin, Version mit geflochtenem Zopf).
Originaltitel
Bronze, dunkelbraun patiniert. Sign.; Gießerstempel „A.VALSUANI CIRE PERDUE“ und nummeriert 5/8. Nach 1984 ausgeführter Guss
nach der Marmorbüste von 1895. Vollplastische Büste eines jungen Mädchens mit geradem, geflochtenem Zopf. Camille Claudel war
1883-1893 die einzige Schülerin und bedeutendste Mitarbeiterin Auguste Rodins. Sie schuf die Büste nach Studien während ihrer
Aufenthalte auf Schloss Azay-le-Rideau in den Jahren 1890-1893, wobei ihr die Enkelin der Schlossbesitzer für diese Büste Modell saß. Im
Oeuvre Claudels nimmt dieses Werk für die weitere künstlerische Entwicklung eine markante Position ein; stilistisch gehört die Büste noch
zum Frühwerk unter dem Einfluss Rodins. Eine erste Version wurde 1894 auf der Ausstellung „La Libre Estetique“ in Brüssel und dann bei
der Societé Nationale in Paris als Porträt einer jungen Dame ausgestellt. Eine in Paris ausgestellte Ausführung in Bronze wurde von Baron
Alphonse von Rothschild erworben. 1895 fertigte sie eine zweite Version in drei Marmor-Expl. an, von denen eine Ausführung der Gießerei
Valsuani als Modell diente; ein Expl. befindet sich heute im Musée Rodin. H. 31 cm.
Lit.: Anne Rivière, Camille Claudel, catalogue raisonné, Paris 1996, S. 103, Nr. 39.11.
Dark brown patinated bronze. Signed, foundry stamp „A.VALSUANI CIRE PERDUE“ and numbered 5/8. Posthumous cast. € 28.000,–