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Porzellan
691 Entw. J. J. Kaendler. Meissen. Um 1755.
691
Paar Tafelleuchter mit Figuren aus der „Italienischen Komödie“
Gegenstücke. Gehöhter, rocailleförmig gerahmter Sockel aus vergoldeter Bronze. Mittig in tanzender Pose stehende Columbine in seegrünem Rock
mit blütengemustertem Mieder sowie rotem Hut bzw. stehender Harlekin in einem mit Karo- und Spielkartenmuster gestalteten Wams, gelber Hose
und purpurfarbenem Spitzhut. Polychrome Malerei mit Goldkonturierung. Rückseitig aufsteigende, verästelte Blattranken aus grün gefasstem Metall
und farbig staffierten, sog. „Vincennes-Blüten“, in blumenförmiger Tülle mit Traufschale endend. Minim. rest.; H. 22 cm - 23 cm.
Die Komödienfiguren wurden zwischen 1743 und 1745 von Johann Joachim Kaendler und Peter Reinicke für Johann Adolph II., Herzog von Weissenfels geschaffen. Als Vorlage
für die Mehrzahl der Figuren dienten die von Francois Joullain nach Jaques Calotts, Claude Gillots und Antoine Watteau, um 1727 gefertigten Stiche.
Vgl. Kat. Kunze-Köllensperger, Slg. Burda, S. 168f.; Pietsch, Slg. Wark, Nr. 604f.
A pair of gilt-bronze mounted candlesticks with Meissen figures from the Commedia dell‘arte. Minor restoration.
Meissen. Um 1755. € 9.500,–
692 Entw. J. J. Kaendler und Peter Reinicke. Meissen. Um 1750.
692
Paar Handleuchter
mit Meissener Figuren
aus vergoldeter Bronze. Volutenförmiger, teilw.
durchbrochen gearbeiteter Sockel, seitlich aufsteigende
Blattranken mit sog. Vincennes-Blüten
als Träger für vasenförmige, blattornamentierte
Tülle mit blütenförmiger Traufschale. Mittig stehende
Amorette in rautengemusterter, teilw. mit Spielkarten
verzierter Jacke und weißem Kragen
als Harlekina bzw. Harlekin mit Maske. Das
Mädchen in der linken Hand eine Pritsche, der
Knabe in der Rechten einen Spitzhut haltend.
Polychrome Malerei mit dezenter Goldstaffage.
Entw. Johann Joachim Kaendler und Peter Reinicke.
Rückseitig Handhabe mit Daumenauflage in
Form eines Blattes. Schwertermarke. H. 17 cm.
Figuren-H. 8,5 cm.
Ab 1755 begannen Kaendler und Reinicke eine Reihe von
Amoretten in Kostümierung zu entwerfen, die verschiedene
Berufe oder Allegorien verkörpern. Die kleinen, geflügelten
Putten wurden einzeln, in Paaren oder Gruppen als Tafeldekoration
sowie zur figürlichen Ausschmückung der im
18. Jh. sehr beliebten Porzellankabinette aufgestellt.
Vgl. Pietsch, Triumph der blauen Schwerter, Kunstslg. Dresden,
Nr. 360.
A pair of gilt-bronze mounted candlesticks with Meissen
figures. Crossed swords mark.
Meissen. Mitte 18. Jh.
€ 4.800,–