Porzellan 213
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Prachtvolle Ziervase mit Pâte-sur-pâte-Malerei
in Form einer griechischen Lekythos mit abgesetzter Schulter, eingezogenem Hals und konischem Mündungsrand. Seitlich
an der Schulter ansetzende, gekantete Henkeln „à la grecque“. Auf der Wandung arabesker, floral-stilisierter Reliefgolddekor
aus unterschiedlichen Friesen und Reserven mit Ranken- und Blütenwerk auf zarten ockerfarbenen, seladon- und olivgrünen,
eisenroten und braunfarbenen Fonds. Beidseitig rechteckiges Fondfeld im Wechsel mit Medaillons mit szenischer
Darstellung der römischen Göttin Venus mit Taube bzw. in Begleitung Amors nach Alexander Kips sowie antikisierenden
Köpfen in feiner, blau-weißer Pâte-sur-pâte-Malerei. Zepter- und Malereimarke. H. 18 cm.
Die Berliner Pâte-sur-pâte-Malerei erlebte unter der Leitung von Alexander Kips 1888 bis 1908 ihre Blütezeit. Charakteristisch für die bereits um 1880
in Berlin einsetzende Schlickerreliefmalerei sind verschiedenartige, goldgerahmte Reserven mit figürlichen, meist antikisierenden Darstellungen auf
unterschiedlich farbigen Fonds in Kombination mit reicher Reliefgoldornamentik.
Vgl. Dietz, Keramos 209, 2010, S. 73ff.; Slg. Sabet, S. 156ff.; Wollschläger, in Keramos 211, 2013, Nr. 19; Kat. Bröhan-Museum, Bd. I, Nr.
112; Siemen, S. 354.
A magnificently lekythos-shaped porcelain vase with pâte-sur-pâte painting. Sceptre and painter‘s mark.
KPM-Berlin. Ende 19. Jh. € 11.500,–