554 Gemälde
1617 Leo Putz "Sommers Lust und Freude"
1617
Leo Putz
(1869 Meran - 1940 ebenda)
„Sommers Lust und Freude“. Originaltitel
Galante Szene aus der Biedermeier-Zeit mit zwei jungen Damen und ihrem Verehrer sowie einer Dame am Kaffeetisch, die auf den
Park von Schloss Lustheim im Hintergrund blickt. Das (um) 1904 entstandene, mit weich pastosem Duktus in pastelltonigem Kolorit
ausgeführte Gemälde zeigt bereits den charakteristischen Malstil der sog. „Hartmannsberger-Zeit“ von Putz, die ihn so berühmt
machte. „Sommers Lust und Freude“ ist in die Frühzeit dieser bedeutenden Schaffensphase einzuordnen. Dass „Sommers Lust und
Freude“ zu den Hauptwerken des Künstlers zählt, belegt auch die Tatsache, dass er eine weitere Version auf der Frühjahrsausstellung
im März/Mai 1905 in der Wiener Secession zeigte: „Unter den Malern steht diesmal (...) Leo Putz (München) voran. Sein großes
Bild: ‚Sommers Lust und Freude‘ ist ein prächtiges Schauspiel von mannigfachstem Reflexleben.“ (Zit. „Kunst und Kunsthandwerk“
1905). Jene Version wurde zudem seinerzeit mehrfach 1905-08 in Zeitschriften und der ersten Putz-Monographie von Wilhelm
Michel publiziert. Der ab 1897 in München ansässige Künstler war im selben Jahr der dortigen Sezession beigetreten und wurde
1901 Mitglied der fortschrittlichen Münchener Künstlervereinigung „Die Scholle“. Mit der auf eine Gesamtheit angelegten, auf
Farbe, Licht und Rhythmus basierenden Bildwirkung seiner Werke gehörte der Impressionist zu den bedeutendsten Erneuerern in der
deutschen Kunst um 1900 bzw. Anfang des 20. Jhs.; Bereits zu Lebzeiten erntete Leo Putz Ruhm und Anerkennung. Sein ebenfalls
1904 entstandenes Gemälde „Picknick“ wurde aus der Ausstellung im Münchener Glaspalast für die Neue Pinakothek erworben;
1909 erhielt er als freischaffender Künstler den Professorentitel. Öl/Lwd., alt auf Karton kaschiert. 55 cm x 74,5 cm. Rahmen.
Beigefügt: Expertise von Wolfgang Schüller, München, 07.05.2015.
Vgl. Wvz.-Nr. 304/04.
Austellungen/Kataloge: Galerie Schüller, München, Nov. 2015; Kat. Galerie Schüller, Neuerwerbungen 2015, München 2015, S. 48-49; Wirtschaftsblatt
Investor, 13.03.2015, Abb. S. 2; Kat. Galerie Wimmer, Berg, Okt. 2017.
Weitere Lit./Abb. (zur großen Version von 1904): „Kunst und Kunsthandwerk“, Heft 4, 1905, S. 269; „Die Jugend“, Heft 26, 1905, Abb. S. 488/89;
Hans Rosenhagen, „Die Künstlervereinigung ‚Scholle‘ „, in „Die Kunst für Alle“ 1905, S. 394-406, Abb. S. 400; Wilhelm Michel, „Leo Putz (...)“, Leipzig
1908, S. 53, Tafel 23.
Oil on canvas, laid down on cardbord. Accompanied by an expertise by Wolfgang Schüller, Munich, May 7th 2015; exhibited in 2015 and 2017.
€ 35.000,–