208 Moderne Bronzefiguren/Skulpturen
647 Detailansicht Apollo
Arno Breker und Aristide Maillol in der großen Breker-Ausstellung 1942
im Musée de l´Orangerie in Paris.
647
Arno Breker
(1900 Elberfeld - 1991 Düsseldorf)
„Apollo und Daphne“. Originaltitel
Bronze mit gewachsener, grüner bis schwarzer Patina, 1940. Sign. „ARNO BREKER“. Gießerinschrift „Alexis Rudier. Fondeur.
Paris“. 1940-1942 ausgeführter, früher Guss des monumentalen, neoklassizistischen Bronzereliefs, von dem nur noch ein
weiteres, späteres Exemplar bekannt ist. „Apollo und Daphne“ gehört zusammen mit seinem 1944 geschaffenen Gegenstück
„Eurydike und Orpheus“ zu einer Werkgruppe von Großreliefs, bei denen Breker mythologische Motive darstellte.
Breker, ausgebildeter Steinmetz, lernte an der Kunstgewerbeschule in Elberfeld und studierte 1920-1925 an der Düsseldorfer
Akademie bei Hubert Netzer, einem Schüler Adolf von Hildebrands. Nach einer ersten Frankreich-Reise im Jahre 1924
war Breker 1927-1934 in Paris ansässig, wo ihn Aristide Maillol und Auguste Rodin beeinflussten. 1932 erhielt Breker
den Rom-Preis der Preußischen Akademie der Künste, verbunden mit einem Stipendium und einem Aufenthalt in der Villa
Massimo (Oktober 1932 bis Mai 1933). Nachdem er in Paris der Klassischen Moderne verpflichtet war, wandte er sich in
Berlin ab 1936 den Schönheitsidealen der Antike und des Neoklassizismus zu, wodurch er rasch zu einem der gefragtesten
Bildhauer avancierte. 1942 fand in Paris eine große Breker-Ausstellung in der Orangerie statt, in welcher der befreundete
Aristide Maillol ihn als „neuen Michelangelo“ preiste. Im Unterschied zu Ausstellungen im Reichsgebiet konnte Breker in
Paris auch Bronzefiguren und -reliefs zeigen, die von der Pariser Gießerei Rudier ausgeführt worden waren (hierdurch
konnte er die seit 1940 in Deutschland geltende Limitierung von Metall umgehen). Hierzu zählte auch dieses Bronzerelief
„Apollo und Daphne“, das wegen der Kriegswirren jedoch in Paris zurückblieb; auf der Großen Deutschen Kunstausstellung
in München 1944 war nur das Gipsmodell zu „Apollo und Daphne“ zu sehen. 240 cm x 285 cm x 40 cm.
Lit. u. Abb.: „Die Kunst für Alle“, 59. Jahrgang, Heft 6, August 1944, Titelblatt u. Abb. S. 121 (Große Deutsche Kunstausstellung 1944); Dominique
Egret: „Arno Breker. Ein Leben für das Schöne“, Tübingen 1996. Abb. 188-90.
Provenienz: Ausstellung Orangerie, Paris, 1942, während des Krieges in Paris zurückgelassen; 1944 von der französischen
Regierung beschlagnahmt und später in einem Museumsdepot des Musée d‘art moderne in Paris; 1961
durch Vermittlung der Schweizer Kunstsammlerin Hedwige Soder von Arno Breker auf einer Auktion bei Durand-Ruel
in Paris am 23.8.1961 zurückerworben; westdeutsche Privatsammlung.
Bronze with green and dark patina, 1940. Signed. Foundry inscription „Alexis Rudier. Fondeur. Paris“. Early lifetime cast executed 1940-1942.
One later cast is known.
€ 300.000,–