510 Gemälde
1406
Emil Nolde
(1867 Nolde - 1956 Seebüll)
Stillleben mit Anemonen und Freesien
Um 1948-1950 entstandenes, ausschnitthaft komponiertes, motiv- und stiltypisches Blatt des bedeutenden
Expressionisten, der ab 1918/20 eine Vielzahl von Blumenaquarellen schuf. Nolde konnte
mit seiner besonders in den 1930er Jahren weiterentwickelten individuellen Nass-in-Nass-Technik auf
Japanpapier die Bilder allein aus den spontan und furios aufgetragenen Farben heraus gestalten und
diese zu feuriger, kraftvoller Expressivität steigern. Angeregt wurde er durch die vielen Blumen und
Stauden in dem mit großer Hingabe neu angelegten Garten seines 1927 fertig gestellten Wohn-
und Atelierhauses in Seebüll, der zum wichtigsten Rückzugsort und wesentlichen Inspirationsquelle für
seine Kunst wurde. Nolde war ein Blumenenthusiast und studierte hierfür auch die Kataloge bekannter
Samen- und Staudengärtnereien, um diese in seinem Garten zur Blütenpracht zu bringen. Seine
Frau Ada brachte die Sträuße der Saison ins Haus, während Nolde im Atelier malte. Neben Mohn
und Rittersporn waren es hierbei immer wieder die Anemonen, die er in ihrer intensiven Farbigkeit
prominent ins Bild setzte. Nach den Jahren der sog. „Ungemalten Bilder“ und der Einschränkungen
während des Nationalsozialismus (1941-1945) begann er erneut mit Blumenaquarellen, „um wieder
zum Öl zu finden“. Aquarell/Japanpapier. M. u. sign.; Partiell Anflug winziger Stockflecken.
31,1 cm x 24,8 cm. Rahmen.
Beigefügt: Expertise von Prof. Dr. Manfred Reuther, Klockries, 02.03.2020. Das Aquarell wird von Prof. Reuther in seinem
Archiv unter der Nr. „Nolde A 167-2020“ registriert und dokumentiert.
Provenienz: Deutsche Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen.
Watercolour on Japan laid paper. Signed. Tiny fox stains to some areas. Accomponied by a certificate of authenticity by
Prof. Dr. Manfred Reuther, March 2nd 2020.
€ 85.000,–