Porzellan 223
667
Seltene Großplastik „Fressender Affe“.
Originaltitel
Hoher, geschnitzter und grau gefasster Holzsockel in
Gestalt eines Baumstammes mit vollplastisch gearbeiteter
Porzellanfigur. Ein mit angewinkelten Beinen und
nach vorn gebeugtem Oberkörper sitzender Affe mit
leicht geöffnetem Mund, eine Frucht in seiner rechten
Hand betrachtend. Im Detail äußerst fein ausgeformte
Fellzeichnung und Gesichtspartie. Entw. Johann Gottlieb
Kirchner, um 1732/33. Unw. rest.; Schwertermarke.
Ges.-H. 95 cm. Figuren-H. 68 cm.
Der Bildhauer Johann Gottlieb Kirchner gilt als erster Modelleur
an der Meissener Manufaktur und schuf zusammen mit Johann
Joachim Kaendler eine Reihe von Affenfiguren, die August der
Starke (1694 – 1733) im Rahmen eines Großauftrages von
Tierplastiken für seine Porzellansammlung im sog. Japanischen
Palais bestellte. Die raumgreifende Komposition und die Größe
der Tierplastiken stellten die Modelleure vor besondere Herausforderungen
in Bezug auf das Material und auf das technische
Herstellungsverfahren in den Brennöfen. Vergleichbare, zum Teil
farbig staffierte Ausformungen auf naturalistischen Porzellansockeln
befinden sich in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
(Inv.-Nr. PE 697, PE 718).
Vgl. Albiker, Meissner Porzellantiere, Nr. 17; Kat. Pietsch, Meißner
Porzellanplastik, Nr. 205, Jedding, Meißener Porzellan des
18. Jahrhunderts, S. 142.
A rare large porcelain figure of an eating monkey. Insignificant
restoration. Crossed swords mark.
Meissen. 2. Hälfte 19. Jh.
€ 16.000,–