Jugendstil-Glas 91
Bedeutende „Vase parlant” mit Gedichtzeilen von Paul Verlaine.
Emille Gallé. Nancy. Um 1893.
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Bedeutende Gallé-Vase
mit Gedichtzeile von Paul Verlaine
Sog. „Vase parlant“. Keulenform auf diskusartig ausgebauchtem
Fuß. Farbloses Glas, dünner brauner Überfang, partiell mit cremefarbenen
Pulveraufschmelzungen und Metallfolie (Platinfolie). Geätzter
und geschnittener Dekor aus einem Baumstamm mit Herbstblättern;
unterhalb des Lippenrandes umlaufende, geschnittene
Inschrift mit Vers „hivers pardon me les saisons fins d‘automne“
(Die Winter verzeihen mir die Zeiten des Spätherbstes) „P(.) Verlaine“.
Zwei beschliffene, herstellungsbedingte Luftblasen. Vergoldete
Sign. im Baumstamm „GALLÉ“. H. 50,5 cm.
Diese Vase oder ein weiteres, fast identisches Exemplar war 1893 im Salon de
la Societé Nationale des Beaux-Arts in Paris ausgestellt.
Vgl. A. Duncan/G. de Bartha, „Glass by Gallé“, S. 204, Abb. 314.
Tiefgründige Verse des symbolistischen Lyrikers Paul Verlaine (1844 - 1896),
von Charles Baudelaire (1821 - 1867), Maurice Materlinck (1862 - 1949)
und François Villon (1431 - nach 1463) inspirierten Gallé seit circa 1884
zu seinen „verreries parlantes“ - poetische Glasobjekte mit Bezugnahme auf
eingeschnittene Zeilen.
An important acid-etched and wheel-carved (cut) Gallé cameo glass „vase parlant“
with an inscribed poem by Paul Verlaine, powder and metail foil inclusions.
Two grinded air bubbles due to manufacturing. Signed.
Frankreich. Nancy. Emile Gallé. Um 1893.
€ 17.500,–
Ausstellungsstand Emile Gallée im Salon de la Société
Nationale des Beaux-Arts, Champ-de-Mars, Paris, 1893.