376 Gemälde
1129 Christian Gottlieb Schick (attr.).
1129
Christian Gottlieb Schick
(1776 Stuttgart - 1812 ebenda) attr.;
Narziss
Mythologische, klassizistische Darstellung nach den Metamorphosen des Ovid (III, 339-510). Geschildert wird der am Ufer
sitzende, schöne Jüngling Narziss als Halbakt, der sich in sein eigenes Spiegelbild im Wasser verliebt; zwischen seinen Beinen
liegend der Pfeilköcher Amors, der ihn simultan im Himmel schwebend mit einem Liebespfeil beschießt; im Hintergrund die von
Narziss verschmähte Echo in Rückenansicht vor einem Felsen. Schick besuchte 1787-1795 die Hohe Carlsschule des Herzogs Carl
Eugen von Württemberg, wo ihn Philipp Friedrich v. Hetsch künstlerisch unterrichtete; 1795-1798 war er im Atelier des Bildhauers
Johann Heinrich Dannecker tätig; 1798 ging Schick nach Paris, wo er dreieinhalb Jahre im Atelier von Jacques-Louis David - dem
berühmtesten und bedeutendsten Maler des Klassizismus -, arbeitete, der ihn nachhaltig prägte. 1802 wurde er in Rom ansässig,
wo er bis 1811 blieb, von Wilhelm v. Humboldt gefördert wurde und mit Joseph Anton Koch zusammenarbeitete. Das vorliegende
„Narziss“-Gemälde Schicks dürfte 1797-1802 in seiner Pariser Schaffensperiode unter dem Einfluss Davids entstanden sein, wie
Vergleiche mit dessen Aktgemälden „Hector“ (1778) und „Parokolos“ (1780) zeigen, die eine vergleichbare evidente Körperlichkeit
aufweisen. Öl/Lwd., doubl.; 99 cm x 75 cm. Rahmen.
Allgemeine Lit.: Kat. „Gottlieb Schick“, bearb. von Ulrike Gauss u. Christian v. Holst, Staatsgalerie Stuttgart 1976; Christa Lichtenstern: „Metamorphose (...)
Ovid-Rezeption (...)“, Weinheim 1992, S. 27-30 (zu einem Gemälde Schicks mit Narziss-Motiv).
Attributed to Christian Gottlieb Schick (1776 - 1812). Oil on canvas, relined. € 16.000,–