Gemälde 591
1610 Walter Leistikow. "Feierabend, Holzfäller" (Originaltitel).
1610
Walter Leistikow
(1865 Bromberg/Bydgoszcz - 1908 Berlin)
„Feierabend, Holzfäller“. Originaltitel
Werk aus dem frühen Oeuvre des Künstlers mit ganzfiguriger
Darstellung eines stehenden Holzfällers im Profil mit geschulteter
Axt, der nach getaner Arbeit seine Feierabend-Pfeife
raucht. Das Gemälde verbindet in seinem für Leistikow ungewöhnlichen
figürlichen Motiv Stilelemente des Realismus
in der Tradition von Courbet, Millet und der Schule von Barbizon
mit einer impressionistischen, auf die Gesamtstimmung
angelegten Sichtweise. Zu den wenigen motivisch vergleichbaren
Gemälden Leistikows zählt ein 1888 entstandenes,
kleines Bildnis eines alten Holzfällers (bzw. Bauern mit
Säge), das sich heute im Muzeum Okregowe in Bydgoszcz
in Polen befindet. Um 1900 war Leistikow neben Max
Liebermann und Lesser Ury einer der bedeutendsten Protagonisten
der Moderne in Berlin. Bereits 1892 hatte er mit
Liebermann die berühmte Künstlergruppe „Die XI“ und 1898
die „Berliner Secession“ gegründet, zu deren führenden Persönlichkeiten
er gehörte. Seit circa 1895 wurde er neben
symbolistischen Gemälden und Grafiken, die dem Jugendstil
nahestehen, vor allem durch seine träumerisch-melancholischen
Stimmungsbilder der Wälder und Seen in der Mark
Brandenburg und Berlin bekannt. Öl/Lwd.; R. u. sign. u.
dat. 1889. 135,5 cm x 80 cm. Rahmen.
Abgebildet in: Margrit Bröhan: „Walter Leistikow“, Berlin 1988, S. 144.
Oil on canvas. Signed and dated 1889.
€ 12.000,–