110 Modernes Porzellan
278 Kaminumrandung. Entw. Siegmund Schütz. KPM-Berlin. Um 1948.
278
Kaminumrandung von Siegmund Schütz
auch als Wandschmuck installierbar. Weißporzellan. Vierzehn lose, variabel zusammenfügbare Rechteckplatten
mit acht figürlichen Reliefdarstellungen eines „Lautenengels“, einer „Sonne“, eines „Paukenengels“,
eines „Paares“, von „Spielenden Hunden“, eines „Fruchtkorbes“, von „Ährenbündeln“ und
eines „Lammes“. Entw. Siegmund Schütz, 1948. Haarriss. Teilw. produktionsbedingte Brandrisse.
Zeptermarke mit S. Plattengröße ca. 28,5 cm x 29,5 cm.
Schütz (1906-1998), der seine Arbeit mit der KPM in Berlin bereits 1933 begann, ist maßgeblich an der künstlerischen
Entwicklung der Porzellanplastik der Nachkriegszeit beteiligt. In den späten 1940er und 1950er Jahren unternahm er
innovative Versuche im Bereich der Wand- bzw. Innenraumgestaltung mit Porzellanreliefs wie vor ihm u.a. der deutsch-amerikanische
Designer Tommy Parzinger Ende der 1920er Jahre. Innerhalb der KPM Berlin sind Schütz‘s Innendekorationen als
bemerkenswerte und beispiellose Einzelanfertigungen anzusehen.
Vgl. Köllmann/Jarchow. Berliner Porzellan, Bd. I, S. 107, 110f.; 145, S. 182; Bd. II, Abb. 604.
A fireplace skirting consisting of 14 porcelain plaques, partly with figural reliefs of couples, angels, animals and fruits. Haircrack.
Partly production-related firing cracks. Sceptre mark with S (for the outsourcing KPM factory in Selb).
KPM-Berlin. Auslagerungswerk Selb. Um 1948.
€ 4.600,–
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Außergewöhnliches Wandbild „Liebespaar“ von Prof. Heinz Werner
aus dem Zyklus “Sommernachtstraum”
Unikat. Großformatiges, aus insgesamt 182 rechteckigen Porzellanplatten zusammenfügtes Wandbild.
Auf glatter, teilw. reliefierter Oberfläche anmutende, amouröse Darstellung eines zwischen Wolken und
Blumen schwebenden, sich innig umarmenden Paares im Mondschein bei Nacht. In erdigen Braun-,
rostroten bis rosèfarbenen Tönen ausgeführte Malerei in Unter- und Aufglasur, teilw. in Schablonenspritztechnik
sowie Pâte-sur-Pâte. Entw. und Ausführung Prof. Heinz Werner. R. u. Künstler-Sign. mit Dat.
„H. Werner (19)77“. Schwertermarke. 266 cm x 418 cm.
Heinz Werner etabliert mit der “Wiederentdeckung” des Meissener Porzellanwandbildes auch eine neue Tradition in der
Porzellanmalerei. Die Freude am Phantasieren und Fabulieren, das Interesse an märchenhaften, phantasievollen Themen
und Geschichten begründet den schöpferischen Akt von Heinz Werner. Shakespeares „Sommernachtstraums“ und nicht
zuletzt die Besuche in der Puppentheatersammlung in Radebeul regten ihn zu diesem Bildthema an. In der Komödie „Ein
Sommernachtstraum“ thematisiert Shakespeare die phantasievolle Welt der Elfen. Zwei Athener Liebespaare sind in einer
Mittsommernacht den Verwirrungen eines Elfenzaubers so unterworfen, dass sie sich in einen anderen verlieben.
Vgl. Meissener Wandbilder, 1976 – 1992, S. 8ff.; Meissener Konturen, S. 30ff.; 76.
An exceptionally large-size porcelain wall plaque consisting of 182 rectangular porcelain plaques entitled „Lovers” decorated
in under- and overglaze with stencil spraying technique. Designed and executed by Prof. Heinz Werner in 1977.
Signed and dated. Crossed swords mark.
Meissen. Um 1977.
€ 42.000,–