142 Modernes Silber
356 Emmy Roth. Berlin. Um 1925 - 1933.
356
Seltenes Zigarettenetui von Emmy Roth
Silber. Zeitlos moderne, rechteckige, mittig leicht segentbogenförmige
Form. Gest. 800 und Werkstattmarke E. Roth. Gew. ca. 72 g. 8 cm x 7 cm.
Die jüdischstämmige Emmy Roth (1885 Hattingen - 1942 Tel Aviv) war eine der bedeutendsten
und zugleich ersten selbstständigen Silberschmiedinnen und Metalldesignerinnen
der Moderne. Um 1907/08 (oder um 1916) gründete sie eine eigene Werkstatt in
Berlin-Charlottenburg, die bis zu ihrer Emigration 1933 bestand. Roth lieferte Entwürfe
für die Silberwarenfabrik Peter Bruckmann & Söhne in Heilbronn, in ihrer eigenen Werkstatt
fertigte sie Schmuck, Besteck, Gebrauchsgeräte und jüdische Ritualgegenstände aus
Silber in verschiedenen Legierungen, Messing und Neusilber an, teilw. in Kombination
mit Elfenbein. Sie entwickelte einen am Werkbund und Bauhaus orientierten sachlichfunktionalen
Stil, verband handwerkliche Perfektion mit höchst moderner Formgebung. Um
1925-1933 gehörte Roth zu den regelmäßigen Ausstellern der Grassimesse in Leipzig,
1927 beteiligte sie sich an der legendären Ausstellung“ Europäisches Kunstgewerbe“ in
Leipzig, 1931 an der Deutschen Bauausstellung in Berlin und 1937 an der Weltausstellung
357 Erna Zarges-Dürr. Heilbronn oder Stuttgart. Um 1933 - 1939.
in Paris.
Vgl. Kat. „Frauensilber“, Berlin u. Karlsruhe 2011, S. 79, Abb. 4 (Variante mit Elfenbeinbesatz).
A rare silver cigarette case by Emmy Roth. Standard mark 800, maker´s mark.
Berlin. Emmy Roth. Um 1925-1933.
€ 2.200,–
357
Seltenes Art Déco-Henkeltablett von Erna Zarges-Dürr
Silber. Reckteckiges Tablett mit konischer Wandung und ausgestelltem,
schmalem Rand, übergreifender, lanzettförmiger Henkel mit jeweils zwei
Volutenschnecken an den Ansätzen. Gest. 835, ligierte Meistermarke
„ed“ im Rechteck. Gew. ca. 384 g.; H. 10,5 cm. 23,7 cm x 16,8 cm.
Erna Zarges-Dürr (1907 Heilbronn - 2002 Murnau) ist neben Emmy Roth und Paula Straus
die bedeutendste moderne deutsche Silberschmiedin und -designerin der Zwischenkriegszeit.
Sie lernte in der Silberschmiede von P. Bruckmann & Söhne in Heilbronn; danach
war sie bei H. J. Wilm in Berlin beim Leipziger Juwelier Ernst Treusch tätig, wo sie in
handwerklicher Perfektion funktionale Objekte mit sachlichem Erscheinungsbild schaffen
konnte. 1932 gründete sie als Meisterin eine Werkstatt in Leipzig, 1933-1936 war sie
in Heilbronn tätig, ab 1936 in Stuttgart, ab 1939 in Weilheim und seit 1941 in Murnau.
Bereits 1929 erhielt sie auf der Weltausstellung in Barcelona einen Grand Prix für ihre von
Bruckmann ausgeführten Entwürfe, es folgten Auszeichnungen auf der Weltaustellung in
Paris 1937 (Goldmedaille) und bei der Triennale in Mailand 1940.
Vgl. zu Erna Zarges-Dür: Kat. „Frauensilber“, Berlin u. Karlsruhe 2011, S. 175-82.
A rare German Art Deco silver salver with loop handle by Erna Zarges-Dürr. Standard
mark 835 and maker‘s mark.
Wohl Heilbronn oder Stuttgart. Erna Zarges-Dürr. Um 1933-1939.
€ 3.300,–