Altes Porzellan - Teil 1 261
686 Meissen. Um 1924 - 1934. (H. 50 cm).
686
Paar seltene Prunkgirandolen mit Cherubimdekor
1-bzw. 3-flg.; Über hohen Volutenfüßen aufsteigender, dreiseitig
geschweifter Fuß mit profiliertem Gesimsabschluss, übergehend
in schmalen, sich verjüngenden Schaft mit plastisch gestalteten,
zwischen dichten Wolken schwebenden Cherubim mit Strahlenfächer.
Korrespondierend abnehmbarer Leuchteraufsatz aus
drei geschwungenen Leuchterarmen mit Tülle über blattförmiger
Traufschale. Auf der Wandung reicher Reliefdekor aus Rocaillen,
Blatt- und Muschelwerk. Unterhalb kartuschengerahmte feine
Blumengebinde in zarter, impressionistisch anmutender Malerei.
Reiche Goldstaffage. Modell-Nr. 1172. Schwertermarke.
H. 50 cm.
Berling, Festschrift, S. 26, Fig. 32.
A rare pair of candelabra with cherubim. Crossed swords mark.
Meissen. Um 1924 - 1934.
€ 2.800,–
687 Entw. Johann Joachim Kaendler.
Meissen. Um 1924 - 1934.
687
Große Figur der „Maria de Victoria“. Originaltitel
Auf kugelförmigem, als Erdkugel gestaltetem Sockel, zwischen plastisch
gearbeitetem Drachen und Mondsichel stehende Gottesmutter
in langem, faltenreich fallendem, von breiter Goldspitzenbordüre gesäumtem
Gewand und stark reliefplastisch wehendem Manteltuch. Auf
ihren Armen das Christuskind mit goldenem Kreuz. Polychrome Malerei
mit Goldstaffage. Entw. Johann Joachim Kaendler, um 1737 - 1738.
Unw. rest.; Schwertermarke. H. 44,5 cm.
Das Sujet der „Maria vom Siege“ entstand in der Barockzeit aus dem gängigen Dogma
der „Unbefleckten Empfängnis“ („Immaculata Concepito“). Ikonographisch wird
die Gottesmutter zur Verteidigerin des christlichen Glaubens und deren Anhänger versinnbildlicht.
Die Erdkugel und die Mondsichel sind hierbei als Symbole des Irdischen
und Himmlischen zu verstehen. Dieses Figurenmodell wurde höchstwahrscheinlich von
Maria Josepha von Österreich (1699 - 1757), der Gemahlin von August III., in Auftrag
gegeben. Sie bestellte schon 1737 vier Marienfiguren bei Kaendler.
Pietsch, Kat. Meißner Porzellanplastik, Kirchner und Kaendler, Nr. 133.
A large porcelain figure of „Maria de Victoria“ modelled by J.F. Kaendler. Insignificantly
restored. Crossed swords mark.
Meissen. Um 1924 - 1934.
€ 4.600,–