
Altes Porzellan - Teil 1 317
818 Meissen. 2. Hälfte 19. Jh.
817 Meissen. Ende 19. Jh.
817
Prächtige Zierdose mit Pâte-sur-pâte-Malerei
Runder, bauchiger Korpus mit eingezogenem Lippenrand. Konisch ansteigender
Deckel. Blauer, seladon- und lachsfarbener Fond. Auf dem Deckel
goldornamentiertes Medaillon mit antikisierender, flach erhabener Darstellung
eines geflügelten Amorettenkopfes in feiner weißer Pâte-sur-pâte-Malerei.
Reicher Gold- und Platindekor aus umlaufenden Rankenbordüren.
Bei der Pâte-sur-Pâte-Malere, auch Schlickermalerei genannt, wird das erhabene Relief
fein mit dickflüssiger Porzellanmasse in mehreren Schichten aufgetragen.
Vgl. Krockenberger, Museum Slg. Haus der Kunst, S. 22, Diez, Slg. Sabet, S. 71.
A splendid lidded box depicting a cupid with shell trompet painted in pâte-sur-pâte.
Crossed swords mark.
Meissen. Ende 19. Jh.
€ 3.600,–
818
Prächtige Potpourrivase mit Limoges-Emailmalerei
Auf hochgezogenem Rundfuß über quadratischer Plinthe ovoider
Korpus mit abgesetzter Schulter, seitlich hochgezogene Henkel in
Gestalt eines sich windenden Schlangenpaares. Stark aufgewölbter,
teilw. durchbrochen gearbeiteter Deckel, mittig Knauf in Form
eines Eichenblattkranzes. Beidseitig der Wandung, in kobaltblauem
Fond, antikisierende Darstellung der fackeltragenden Hektate
bzw. Priesterin mit Weihrauchgefäß. Reliefplastischer Dekor aus
Eichenlaubkränzen, Blüten und Schleifen. Äußerst feine sog. Limoges
Emailmalerei. Form-Entw. Michel Victor Acier. Minim. best.;
Schwertermarke. H. 27,5 cm.
Auf der Londoner Weltausstellung 1851 stellte die Manufaktur Sèvres erstmals die
Pâte-sur-pâte-Malerei vor. Ernst August Leuteritz regte in Meissen die Anwendung
der Pâte-sur-pâte-Malerei und der sog. Limoges-Emailmalerei an. Bereits 1865
gab es erstes Meissener Porzellan mit sog. Limoges-Emailmalerei, das Pâte-surpâte
Porzellan erst ab 1878.
Vgl. Berling, Festschrift, S. 91.
A splendid snake-handled porcelain potpourri vase with figural decor in so-called
Limoges-enamel painting. Minor chipped. Crossed swords mark.
Meissen. 2. Hälfte 19. Jh.
€ 5.500,–