Altes Porzellan - Teil 1 319
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Äußerst prunkvolle Potpourri-Vase mit Limoges-Emailmalerei
Von vier reliefplastischen, geschweiften Blattvoluten getragener Rundfuß mit konisch ansteigendem Korpus, in ausladende Schulter übergehend.
Eingezogener, durchbrochen gearbeiteter Hals mit passig geschweiftem, ausschwingendem Lippenrand. Aufgewölbter Deckel mit zwiebelförmigem
Knauf. Umlaufend stark reliefplastischer, goldstaffierter Dekor aus Blattwerk auf kobaltblauem Fond. Beidseitig der Wandung profilgerahmte Ovalreserve
mit mythologischer Darstellung. Auf der Schauseite der bärtige Göttervater Zeus mit Flamme, oberhalb des Adlers Aithon als sein Attribut
sitzend, in Begleitung eines Genius. Rückseitig, in faltenreichem Gewand mit Leier und Lorbeerkranz, auf Wolken stehende Terpsichore, Tochter des
Zeus und der Mnemosyne sowie Muse des Tanzes und der Lyrik, umgeben von drei Genien. Äußerst feine, erhaben aufgetragene sog. Limoges-
Emailmalerei. Modell-Nr. R 61. Schwertermarke. H. 48 cm.
Imposante Prunkvase und eindrucksvolles Beispiel für die Meissener Limoges-Emailmalerei. Die weißen, in mehreren dünnen Schichten aufgetragene und dadurch reliefartig erscheinende
Emailmalerei hebt sich kontrastreich vom kobaltblauen Fond ab. Diese ursprünglich aus Frankreich stammende Limogesmalerei wurde, angeregt durch den Modelleur
Ernst August Leuteritz, erstmals 1865 in Meissen ausgeführt und 1867 auf der Weltausstellung in Paris präsentiert.
Vgl. Berling, Festschrift, S. 91.
An extraordinary porcelain potpourri vase with mythological depictions of Zeus and Terpsichore painted in so-called Limoges-enamel painting. Crossed swords mark.
Meissen. 2. Hälfte 19. Jh.
€ 14.000,–