Altes Porzellan - Teil 1 325
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Große Amphorenvase
Über profiliertem Rundfuß mit Nodus ovoider Korpus mit gerundeter Schulter, abgesetzt in eingezogenem Hals und weit ausschwingenden Lippenrand
übergehend. Seitlich plastisch aufsteigende, eingerollte Rosettenhenkel mit stilisiertem Palmettenansatz. Beidseitig der Wandung großflächig
angelegtes, farbenfrohes Blumenarrangement aus Anemonen, Gerberas, Veilchen und Pfingstrosen bzw. Azaleen, Heckenrosen und Chrysanthemen
in äußerst feiner, weicher Malerei. Umlaufend feinliniger Reliefgolddekor aus Rankenwerk und Blütenzweigen als Rahmung für weiße und
apfelgrüne Fondflächen. Form-Enw. Karl Friedrich Schinkel, um 1820 - 1830. Goldmaler-Sign.; Zepter- und Malereimarke. H. 72 cm.
Die Malerei steht in der Tradition der sog. „Weichmalerei“, eine besondere Art der Blumenmalerei, die maßgeblich mit der Berliner KPM verbunden ist. Charakteristisch ist eine
ausgesprochen weiche, in zarten Tönen gehaltene und zur Konturenunschärfe tendierende Malweise mit sanft verlaufenden Farbtönen und einem reichen Farbenspektrum mit
zahlreichen Abstufungen, wodurch ein harmonisches Farbenspiel entsteht. Seit 1888 setzte sich der Artistische Direktor Alexander Kips stark für die Umsetzung dieses Malstils
bei KPM-Berlin ein.
Vgl. Dietz, Slg. Sabet, S. 53ff.
A large amphora-shaped gold-decorated porcelain vase with finely painted flower arrangements. Sceptre and painter‘s mark.
KPM-Berlin. 2. Hälfte 20. Jh. € 9.500,–