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1598 Vermeil-Deckeloberseite.
Altes Porzellan - Teil 2: Frühes Meissen
1598
Außergewöhnlicher Humpen mit Goldchinesen
Böttger-Porzellan. Walzenförmiger, ober- und unterhalb durch teilw. vergoldete Profilrillen
gegliederter Korpus mit breitem, goldormentiertem Bandhenkel. Auf der glatten
Mittelwandung umlaufender Fries mit verschiedenen Chinesenszenen auf Ornamentkonsolen
aus Laub- und Gitterwerk, sog. Chinoiserien. Vielfigurige Darstellungen von
festlich gekleideten, durch blühende Gartenlandschaft wandelnde Chinesen, eines
Mannes bei der Teezeremonie mit Diener, der den Wasserkessel anheizt bzw. einer
hochgestellten, im zweirädrigen Baldachinwagen chauffierten Persönlichkeit. Äußerst
feine, radierte Goldmalerei wohl von Abraham Seuter in Augsburg oder Werkstatt.
Mehrfach gestufter, ornamentierter innen vergoldeter Silberdeckel mit Daumenrast
und einer, von Laub- und Bandelwerk umzogener Kartusche mit korrespondierender
Chinoiserie. Im Boden Ausstellungsetikett des Kunsthauses Zürich von 1955, Nr. „Ny
41a“. H. 17 cm.
Vgl. Ducret, Kat. Meißner Porzellan, Bd. I, Nr. 161ff., Kat. Grassi-Museum, Schulz-Codex, Bl. 14,
65.; Jedding, Europäisches Porzellan, S. II/156; The Smithionian Institution, Washington D.C., Inv.-
Nr. 1982.0796.
Provenienz: Kunsthaus Zürich, Ausst. „Schönheit des 18. Jahrhunderts. Malerei,
Plastik, Porzellan, Zeichnung“, 10. 9. - 6.11. 1955; Nr. Ny 41a.
A splendid Boettger porcelain tankard with gold painted chinoiserie scenes painted probably by A.
Seuter or workshop. On the bottom exhibition label of the Kunsthaus Zurich, 1955, No. Ny 41a.
Meissen. Um 1725 - 1730.
€ 5.500,–