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1705 Paul von Franken
Gemälde
1705
Paul von Franken
(1818 Oberbachem bei Godesberg - 1884 Düsseldorf)
Große Kaukasus-Landschaft mit rastenden Frauen und badenden Kindern an einem Seeufer
Im Vordergrund eine heitere, idyllische, durch eine effektvolle Lichtführung betonte Szene, die dichten Bäume geben mit
einem Bogen auf der rechten Bildseite den Blick auf den ruhigen See mit Fischerdorf und Moschee frei. Motivtypisches,
spätromantisches, atmosphärisch gestimmtes Hauptwerk Paul von Frankens, der als einer der ersten Maler den Kaukasus
entdeckte. Nach künstlerischer Ausbildung an der Düsseldorfer Akademie bei Friedrich Wilhelm von Schadow, Aufenthalten
in Dresden, Antwerpen und Brüssel, zog er 1853 über St. Petersburg und Moskau nach Tiflis, das ab 1801 zum
russischen Zarenreich gehörte. Im Auftrag der russischen Regierung bereiste Paul von Franken die Kriegsschauplätze im
Kaukasus und hielt zugleich die wilden, unberührten Landschaften des Kaukasus und die ursprünglichen Bergvölker mit
ihren fremdartigen Gebräuchen fest, die ihn magisch anzogen. Fasziniert unternahm er mehrere ausgedehnte Reisen durch
den Kaukasus, der fortan sein Oeuvre prägte. 1860 kehrte er nach Deutschland in das Rheinland zurück, wo er die in
Georgien entstandenen Zeichnungen und Skizzen in Gemälde umsetzte. 1865 stellte er im Österreichischen Kunstverein in
Wien eine vergleichbare „Kaukasische Landschaft“ aus, deren Kolorit und „gewandte Technik“ gerühmt wurde. Öl/Lwd.;
L. u. sign. u. dat. 1868. 84 cm x 116 cm. Rahmen.
Lit.: Boetticher, Bd. I/1, S. 339; Thieme-Becker, Bd. XII, S. 356.
Oil on canvas. Signed and dated 1868. € 16.000,–