742 Gemälde
1852 Rudolf Schlichter. "Begierde" (Originaltitel).
1851 George Grosz
1851
George Grosz
(1893 Berlin - 1959 ebenda)
Besucher
beim Kunsthändler Alfred Flechtheim
Auf dem 1929 entstandenen Blatt komponierte
Grosz mehrere, karikaturenhaft überzeichnete Köpfe
mit dem markanten Profil Alfred Flechtheims (1878
- 1937), denen er mehrere Profilköpfe einer eleganten
Dame mit Hut gegenüberstellte, unterhalb zwei
stehende, grüßende Männer. Flechtheim nahm ihn
1923 in sein Galerieprogramm auf und vertrat ihn
danach zeitweise exklusiv. Zwischen beiden entwickelte
sich eine enge freundschaftliche Verbindung, so
dass auch im Bestand der Galerie bzw. Nachlass
Flechtheims etliche Gemälde verblieben. Kurz vor der
„Machtergreifung“ im Januar 1933 wanderte Grosz
in die USA aus. 1937 wurden Werke von Grosz
auf der Ausstellung „Entartete Kunst“ in München gezeigt,
während er in den USA hohes Ansehen genoss
und ihm das Museum of Modern Art in New York
1941 eine Retrospektive widmete. Kohle/Papier. R.
u. sign.; Verso George Grosz-Nachlassstempel mit
Nr. 5-200-I. Blatt 46 cm x 59 cm.
Beigefügt: Expertise von Ralph Jentsch, Berlin/Rom, 29.7.2019.
Diese Zeichnung wird in das kommende Werkverzeichnis der
Arbeiten auf Papier von George Grosz aufgenommen. Wir danken
Herrn Ralph Jentsch für seine wissenschaftliche Arbeit und
Dokumentation.
Provenienz: Nachlass des Künstlers, 1959; Galerie
Brockstedt, Hamburg; Sammlung Bruno Bruni.
Lit./Ausstellung: „Gli altri: i percorsi inquieti (...)“, Ausstellungskat.
Musei Civici di Pesaro, 2011, S. 20 (mit Abb.).
Charcoal on paper. Signed. Estate stamp with no. on the reverse.
Accompanied by a certificate of authenticity by Ralph
Jentsch, Berlin/Rome, 29.7.2019. This drawing will be included
in the forthcoming catalog raisonné of works on paper by
George Grosz.
€ 8.000,–
1852
Rudolf Schlichter
(1890 Calw - 1955 München)
„Begierde“, auch betitelt „Bordell“ oder
„Bordellszene“
Die in der ersten Hälfte der 1920er Jahre entstandene
Darstellung eines älteren Voyeurs mit Monokel und
einer schlafenden Prostituierten, die sich einem jungen
Mann mit überdimensionalem, errigierten Penis
hingeben muss, gehört zu den explizit pornographischen
Zeichnungen im Oeuvre Schlichters. Anzunehmen
ist, dass Schlichter aus eigenen Beobachtungen
und Erfahrungen schöpfen konnte: Bereits vor dem I.
Weltkrieg (und wieder ab circa 1922) lebte der Masochist
und Schuhfetischist Schlichter mit Prostituierten
zusammen und schuf unter dem Pseudonym „Udor
Rétyl“ pornographische Grafiken. 1925 gehörten Werke
Schlichters zur namensgebenden Ausstellung „Neue
Sachlichkeit“ in Mannheim. Bleistift/Papier. R. u. sign.;
28 cm x 38 cm (Passepartoutausschnitt). Rahmen.
Beigefügt: Expertise von Frau Dr. Sigrid Lange, Bonn,
11.8.2019. Wir danken Frau Dr. Sigrid Lange für ihre wissenschaftliche
Auskunft und Dokumentation.
Lit./Ausstellungen (in Auswahl): Kat. „Rudolf Schlichter : Gemälde,
Aquarelle, Zeichnungen“, Ausstellungs-Kat. Tübingen, Wuppertal
und München, 1997/98, Nr. 32; „Gli altri: i percorsi
inquieti (...)“, Ausstellungskat. Musei Civici di Pesaro, 2011,
S. 35 (mit Abb.).
Provenienz: Ketterer Kunst, München, 1977; Galerie
Brockstedt, Hamburg, 1978; Sammlung Wolf
Uecker (bis 2000); Auktion Villa Grisebach, Berlin,
27.05.2000, Lot 235; seitdem in der Sammlung
Bruno Bruni.
Pencil on paper. Signed. Accompanied by certificate of authenticity
by Dr. Sigrid Lange, Bonn, dated 11.8.2019. Exhibited
1997/98 and 2011.
€ 12.000,–