760 Gemälde
1887 Paul Aizpiri
1888 Alexandra Povòrina
1887
Paul Aizpiri
(1919 Paris - 2016 ebenda)
Stillleben
Expressives, mit breitem Duktus und teilw. pastosem Farbauftrag
gemaltes, flächig komponiertes Stillleben mit Karaffe, Orange
und Zitrone in frisch leuchtendem, teilw. komplementärem Kolorit.
Aizpiri gehört zu den bekanntesten Malern der sog. Pariser
Schule nach 1945. 1946 wurde Aizpiri Mitbegründer des Salon
de la Jeune Peinture und stellte seine Werke zusammen mit
Bernard Buffet und Paul Rebeyrolle aus. Seit Anfang der 1950er
malte Aizpiri mit Vorliebe Stillleben als eines seiner Hauptsujets,
sowohl mit Blumen als auch mit einfachen Objekten, deren alltägliche
Existenz er künstlerisch verwandelte, um den Betrachter
anzuregen, deren Textur und Schönheit zu erkunden. Im Laufe
der Jahrzehnte entwickelte Aizpiri hierbei ein Faible für textilartig
wirkende, zweidimensionale Kompositionen in tief leuchtenden
Komplementärfarben wie in diesem Gemälde. Das Jahr 1951
markierte einen Wendepunkt in Aizpiris Karriere - er erhielt nicht
nur den Prix National im Salon de la Jeune Peinture, sondern
wurde auch auf der Biennale in Venedig ausgezeichnet. Dies
weckte internationale Anerkennung und Bekanntheit. Im selben
Jahr nahm ihn die renommierte Pariser Galerie, die auch Tsuguharu
Foujita, Maurice de Vlaminck und Maurice Utrillo vertrat,
unter Vertrag. Die weltweite Rezeption seiner Arbeiten steigerte
sich: 1956 stellte er in New York in der Wildenstein Gallery
aus, 1959 folgten Ausstellungen in London und Los Angeles.
1963 wurden Aizpiris Gemälde im Rahmen einer großen internationalen
Ausstellung mit großem Erfolg in Japan gezeigt, seit
1969 arbeitete er mit der Galerie Tamenaga zusammen, die
Aizpiris Ruhm in Japan weiter förderte. Hieraus resultiert, dass
das Nakata Museum of Art in Onimichi heute mit über 200
Werken die größte Aizpiri-Sammlung besitzt, die neben Gemälden
von Camille Corot, Auguste Renoir und Paul Cézanne
gezeigt wird. Öl/Lwd.; L. u. sign.; 38 cm x 55 cm. Rahmen.
Oil on canvas. Signed.
€ 8.500,–
1888
Alexandra Povòrina
(1885 St. Petersburg - 1963 Berlin)
Abstrakte Komposition
Aus gerundeten, teilw. amorphen, sich überlappenden
Formen und Farben gebildete Komposition
mit reliefartigem, rauen Farbauftrag. Nach
der Heirat 1912 mit Friedrich Ahlers-Hestermann
besuchte sie die Damenmalschule von Simon
Hollósy in München und malte an der Académie
Russe bei Marie Vassilieff in Paris, einem Treffpunkt
der künstlerischen Avantgarde. Zusammen
mit ihrem Ehemann gründete sie 1919 die Hamburger
Sezession und wandte sich vermehrt der
Abstraktion zu. 1931 wurde sie Mitglied der
Pariser Künstlergruppe Abstraction-Création. Ab
1946/47 war sie Dozentin an der Kunsthochschule
Berlin-Weißensee. Öl/Malkarton. R. u.
sign.; Verso ein Landschaftsgemälde von H. J.
Pätzold, sign. u. dat. (19)50. Öl/Malkarton.
70 cm x 80 cm. Rahmen.
Oil on cardboard. Signed. On the reverse a landscape
painting by H. J. Pätzold, signed and dated (19)50.
€ 1.800,–