Gemälde 771
1909 Herbert Zangs
1909
Herbert Zangs
(1924 Krefeld - 2003 ebenda)
Schwarze Reihung
Abstrakte Komposition mit vierfach übereinander gestaffelter Reihung aus einer in Spachteltechnik ausgeführten, reliefartig
angelegten Gitter- bzw. Netzstruktur mit hochrechteckigen Feldern. Zangs verwendete für diese Arbeit eine bereits von
einem anderen Künstler bemalte Leinwand, gestaltete die Reihung mit weißer Acrylfarbe und bestreute diese nach leichtem
Antrocknen mit schwarzen Pigmenten, die er dann wieder abwischte. Hierdurch entstand eine für Zangs charakteristische
„Strukturierte Staubmalerei“, wie er diese Arbeiten selbst nannte. Bei der Datierung „58“ auf dieser Arbeit dürfte es sich
um eine der von Zangs öfters vorgenommenen Vordatierung oder sog. „Antidatierung“ handeln - geschaffen hat sie Zangs
wahrscheinlich erst nach Mitte der 1960er Jahre. Zangs war seit den 1950er Jahren ein Wegbereiter der Arte Povere,
der abstrakten Malerei und der minimalistischen Kunst in Deutschland, der durch seine vielfältigen Collagen, Materialexperimente
und berühmten „Verweißungen“ von Strukturen und Alltagsgegenständen bekannt wurde. Hiermit gehört er neben
den Mitgliedern der ZERO-Bewegung - Mack, Piene und Uecker - sowie Joseph Beuys zu den bedeutendsten zeitgenössischen
Künstlern. Acryl u. schwarze Pigmente/Lwd.; M. u. sign. u. vordatiert „ZANGS 58“ (in der feuchten Farbe). Verso
Stempel „Kress“ (wohl 1967) und Stempel der Galerie Rottluff, Karlsruhe (2020); überdies Bezeichnungen von fremder
Hand. 40 cm x 80 cm.
Beigefügt: Zertifikat von Helgard Müller-Jensen, Galerie Rottluff, Karlsruhe, 11.07.2020.
Allgemeine Lit.: Kat. „Herbert Zangs. Von Willkür und Ordnung“, Galerie Rottluff, Karlsruhe, 2020.
Provenienz: Galerie Krüll, Krefeld; Horst Klinkhammer, Krefeld; Dirk Hartmann, Mönchengladbach.
Acrylic and black pigments on canvas. Signed and predated „ZANGS 58“. Accompanied by a certificate of authenticity by Helgard Müller-Jensen,
Galerie Rottluff, Karlsruhe, 11.07.2020.
€ 18.500,–