472 Möbel/Teppiche/Interieur
1271 Johannes Klinckerfuß (wohl Werkstatt). Stuttgart. Um 1810.
1271
Bedeutender Empire-Sammlungsschrank
Kirschbaum, furniert und teilw. ebonisiert sowie geschnitzt und gefasst. Strenge, architektonische Gliederung aus geradem, rechteckig angelegtem Korpus
mit seitlichen Rahmenfeldern, flankiert von vorgesetzten Lisenen auf schmaler Zarge und reliefplastisch gestalteten Tatzenfüßen. In der gegliederten Front zwei große Türen.
Dahinter Inneneinteilung aus vier breiten Schubladen. Originale Schlösser. Gering überstehende, rechteckige Deckplatte. Rest.; H. 82 cm. 109 cm x 53 cm.
Der württembergische Ebenist Johannes Klinckerfuß (1770-1831) zählt als ehemaliger Roentgen-Mitarbeiter zu den bedeutendsten seiner Epoche. Ab 1793 am Württembergischen Hof schuf
er nicht nur umfangreiche Ausstattungen für Schloss Ludwigsburg oder das neue Schloss in Stuttgart, sondern auch Möbel für anspruchsvolle private Auftraggeber. Die Kombination aus Türen
und Schubladen sind nicht nur als Reminiszenz auf die technischen Spielarten der Neuwieder Manufaktur zu betrachten, sondern auffälliger Hinweis auf das technische Können Klinckerfuß.
Vgl. Kommode mit ähnlicher architektonischer Gliederung aus Schloss Ludwigsburg in: „Von der Empire zur Biedermeierzeit“, Tafel 7, Abb 4.
Provenienz: Ehemals Ludwigsburger Privatbesitz.
A significant cherrywood veneered and partly ebonized Empire cabinet probably from the workshop of Klinckerfuß. Restored.
Stuttgart. Wohl Werkstatt Johannes Klinckerfuß. Um 1810. € 5.500,–
1271 (Geöffnet).