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Museales romanisches Bronzekruzifix
Corpus Christi mit Resten von Vergoldung. Das Kreuz mit erhabenen, aufgesetzten Profilkanten, verziert mit fein
ziseliertem Wellenband. An den oberen Kreuzenden eingelassene, angenietete Filigranplatten aus vergoldetem
Messing- oder Kupferblech mit stilisierten, ziselierten Lilien, darin an den Enden des Querbalkens zwei eingelassene,
ovale Bergkristall-Cabochons. Rücks. im Kreuz ziselierte und vergoldete Sonnen-, Mond- und Sternsymbole.
Der Corpus Christi im Viernageltypus mit frontal dem Betrachter zugewandtem Körper und diagonal zur rechten
Seite geneigtem Kopf, die Augen geschlossen. In seiner straff aufgebauten Körperlichkeit mit kantig angelegten,
symmetrischen Rippenbögen und oberhalb spitz angesetzter Bauchpartie, dem symmetrisch gestalteten Lendentuch
mit streng vertikalen Falten und Mittelknoten sowie der tropfenförmigen Konsole mit Ösenabschluss folgt der Corpus
Christi dem Typus des bekannten „Rogerus“-Kruzifix im Schnütgen-Museum in Köln. Dieses wird (wie auch eine Variante,
die sich ehemals in der Sammlung Neuerburg in Köln befand) dem Umkreis des Rogerus von Helmarshausen
zugeschrieben und um 1100 datiert. Die alte Montierung und die Beschädigungen am unteren Kreuzende lassen
zusammen mit der ausgearbeiteten Rückseite darauf schließen, dass das vorliegende Kruzifix als Vortragekreuz
geschaffen wurde bzw. als solches diente. Altersspuren, ein Bergkristall verloren. 23,5 cm x 19,5 cm.
Vgl. Peter Bloch“ „Romanische Bronzekruzifixe“, Berlin 1992, Nr. II B 1 und II B 8.
Provenienz: Aus einer alten Hildesheimer Privatsammlung.
A rare German Romanesque partially gilt bronze cruficix with inlaid rock crystals. Minor flaws consistent to age, one rock crystal lost.
Deutsch. Um 1100/12. Jh. € 9.000,–