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Süddeutscher Bildschnitzer der Spätgotik
(Tätig um 1520 in Schwaben)
Große Mondsichelmadonna
Lindenholz, geschnitzt, rücks. abgeflacht und ausgehöhlt,
partiell alte bzw. originale Fassung und Vergoldung. Die reliefplastische
Skulptur stellt Maria auf der Mondsichel im prononciertem
Kontrapost stehend dar, die mit ihrer rechten Hand
das sitzende, unbekleidete Christuskind hält. Gemeinsam umfassen
beide die Weltkugel. Bekleidet ist Maria der Tradition
folgend in einem bodenlangen, blau-goldenen Mantel; der
Schnitt des gegürteten Kleides und die breiten, kuhmaulartigen
Schuhe und der in sich gedrehte Perlenreif folgen allerdings
der vornehmen Mode Anfang des 15. Jhs.; Die sich partiell
rhythmisch wiederholenden, schüsselartig stauenden bzw.
eckig umbrechenden Falten ihres Mantels lassen zusammen
mit den modischen Details und der Behandlung der Gesichter
und Hände ebenfalls auf eine Datierung um 1520 schließen.
Die frontal dem Betrachter zugewandte, rückwärtig gehöhlte
Skulptur dürfte ursprünglich entweder als zentrale Figur eines
Marienaltars gedient haben oder vor einer Wand auf einer
Konsole platziert worden sein. H. 111 cm.
Provenienz: Aus einer bedeutenden norddeutschen Sammlung.
South German sculptor active circa 1520 probably in Swabia. Carved
limewood sculpture with old or original polychromy and gilding.
€ 24.000,–