Modernes Porzellan 111
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Äußerst seltene frühe Ausformung einer Hentschel-Gruppe
„Vier spielende Kinder auf einer Bank“
Sitzende Gruppe von zwei älteren Mädchen in grün kariertem, rotbraunem bzw. geblümtem weißen Kleid, eine Puppe
betrachtend. Flankierend ein jüngeres Kind und ein eingeschlafenes Kleinkind in mintgrünem Kleid. Polychrome Aufglasurmalerei.
Naturalistisches Inkarnat. Entw. Konrad Hentschel, 1906. Modell-Nr. W 166. Schwertermarke.
H. 14 cm. 25 cm x 13 cm.
Äußerst seltene, frühe Ausformung einer Hentschel-Gruppe, die in geringer Stückzahl ausgeführt wurde. Der bereits 1907 verstorbene Julius
Konrad Hentschel gilt als einer der bedeutendsten Jugendstilkünstler in Meissen und trug um die Jahrhundertwende maßgeblich an der „Erneuerung“
der Meissener Porzellanplastik bei. Er besuchte ab 1889 die Zeichenschule der Meissener Porzellan-Manufaktur, studierte zwischen
1891 und 1893 an der Münchner Kunstakademie und wurde schließlich 1897 als Modelleur an der Manufaktur angestellt. Er schloss 1901
ein weiteres Studium an der Dresdner Kunstakademie ab, an der er unter Prof. Robert Diez und Prof. Carl Heinrich Epler studierte. Vor allem
die Figurenreihe von 12 spielenden Kindern, die zwischen 1904 und 1907 entstanden, wurden beispielhaft für den Meissener Jugendstil und
bereits Anfang des 20. Jhs. zum Kassenschlager. Sie erfreuen sich bis heute großer Beliebtheit. Eine nahezu identische Figurengruppe befindet
sich im Stadtmuseum in Dresden.
Vgl. Just, Meissener Jugendstil Porzellan, Abb. 33; Berling, Taf. 36, Abb. 1; Meissener Manuskripte, Sonderheft III, Abb. S. 4, 6-7.
A very rare porcelain figure group of four children playing with a doll modelled by K. Hentschel in 1906. Crossed swords mark.
Meissen. Um 1906.
€ 24.000,–