Gemälde 595
1740 Jan Brueghel (Breughel) der Jüngere
1740
Jan Brueghel (Breughel) der Jüngere
(1601 Antwerpen - 1678 ebenda)
Noppenglas mit Blumen und Insekten
In den 1630er Jahren in Antwerpen gemaltes Kabinettbild des Künstlers. Brueghel hat die farbenprächtigen, großen Blüten - darunter eine rot-gelb gestromte
Tulpe, eine rosafarbene Rose und gelbe Dotterblumen - zusammen mit den minutiös fein gemalten Insekten (Bläuling und Libelle) bewusst vor einem
diffus braunen Hintergrund geschildert, um deren Farbenpracht umso eindrucksvoller zur Wirkung kommen zu lassen. Die für Jan Brueghel d. J. typischen
Farben der Blüten hat er leicht pastos aufgetragen. Durch die vorne angeschnittene Tischplatte und sich überschneidenden Blätter und Stängel, die teilw.
aus dem Strauß herausragen, evozierte Brueghel einen Eindruck von Tiefe und Dreidimensionalität. Verstärkt hat er dies durch die wie zufällig neben
dem Noppenglas liegende Hornveilchenblüte, das Marienkäferpaar und die zwei Muscheln. Das Gemälde steht mit seinem Motiv des Noppenglases
und der Detailgenauigkeit, wie es für frühere Werke üblich ist, noch in der Tradition seines Vaters Jan Brueghel d. Ä.; Bereits um 1620 hatte er noch vor
seiner Italien-Reise (1622-1625) mehrere Blumenstillleben mit Noppengläsern geschaffen (Vgl. Klaus Ertz: „Jan Breughel der Jüngere (1601-1678). Die
Gemälde mit kritischem Werkkatalog“, Freren 1984, Wvz.-Nr. 276-78). 1625 übernahm Jan Brueghel d. J. nach dem überraschenden Tod seines Vaters
dessen Werkstatt in Antwerpen und wurde noch im selben Jahr in die dortige St. Lukasgilde aufgenommen. Auf dem Höhepunkt seines Ansehens und
seiner Kunst stehend, malte er in den 1630er Jahren eine Reihe weiterer Blumenstillleben mit Noppengläsern, zu denen auch das vorliegende gehört (Vgl.
ebd., Wvz.-Nr. 279-83). Öl/Kupfertafel. 17,3 cm x 13,5 cm. Rahmen.
Beigefügt: Gutachten von Dr. Klaus Ertz, 17.05.2021.
Oil on copper panel. Accompanied by an expertise from Dr. Klaus Ertz, 17th of May 2021. € 28.000,–