622 Gemälde
1777 Süddeutsch. Mitte 18. Jh.
1777
Süddeutscher Maler
(Tätig Mitte 18. Jh.)
Bildnis eines französischen Husarenoffiziers beim Verfassen
einer Einquartierungsliste in Schwaben während des
österreichischen Erbfolgekrieges
Historisch bedeutendes Porträt eines hochrangigen Offiziers, bei
dem es sich wohl um den Mestre des Camp Chevalier Zigmond
David vom 2e régiment de hussards handeln dürfte. Dieser ist in
eine kostbare, seinem Rang entsprechende Husarenuniform gekleidet
- einer hermelinverbrämten, dunkelblauen Pelisse (Mente) über
rotem Dolman, zu seiner rechten Seite sein Kolpak und ein roter
Mantel. Auf einem roten Lehnstuhl an einem brokatbedeckten Tisch
sitzend ist der Offizier dabei, mit einer Schreibfeder auf einem Blatt
Papier eine Liste für die Einquartierungskosten aufzustellen: „quartier
d‘hiver de Souabe Fl. 73426“ (Winterquartier in Schwaben
73426 Gulden). Hinter ihm steht ein schlicht gewandeter Mann
in dunkelbrauner Jacke als Vertreter der schwäbischen Region,
der sich aufgrund der exorbitanten, schwerlich aufzubringenden
Summe nachdenklich an den Kopf fasst. Im Vordergrund blickt ein
kleiner, dunkler, grimmiger Hund zum Offizier auf, einen von einem
Pfeil getroffenen Adlerkopf im Maul tragend. Das Bildnis ist
im Kontext des österreichischen Erbfolgekriegs (1740-1748) zu
interpretieren. In diesem stellte sich Frankreich 1741 auf die Seite
Preußens (unter König Friedrich II.) gegen Österreich (unter Franz I.
Stephan und Maria Theresia). Ab 1743 war darin auch das von
Zigmond David befehligte 2e régiment de hussards beteiligt, das
1744/45 Winterquartier in Schwaben bezog. Hierdurch ergibt
sich auch eine schlüssige Interpretation für den Hund mit seinem
Attribut - der von einem Pfeil getroffene Adler ist insofern als Symbol
für die Habsburger bzw. Österreich zu verstehen. Öl/Lwd. doubl.;
96 cm x 96 cm. Rahmen.
South German painter active mid 18th century. Oil on canvas, relined.
€ 6.500,–
1778
Deutscher Porträtmaler
(Tätig 2. Hälfte 18. Jh. in Berlin)
Porträt eines jungen Offiziers des preußischen
Infanterie-Regiments Nr. 25
Repräsentatives, um 1770-1786 entstandenes Bildnis des
an einem Tisch sitzenden Adeligen in dunkelblau-roter
Uniform des Infanterie-Regiments Nr. 25 (1760-1782
von Ramin, 1782-1806 von Möllendorff) mit größtenteils
zugeknöpftem Waffenrock und schwarzer Halsbinde als
modisches Attribut. Zu seiner linken Seite ein Degen, die
zugehörige Schärpe lässig auf dem Tisch liegend, in der
rechten Hand ein Buch. Dies ist sehr wahrscheinlich ein
Ausdruck dafür, dass sich hier ein junger, gebildeter Freiherr
der friderizianischen Zeit zu Beginn seiner miltärischen
Laufbahn und Offiziersausbildung in privatem Auftrag
porträtieren ließ. Öl/Lwd.; 33 cm x 25,5 cm. Original-
Rahmen.
German portrait painter active second half 18th century in Berlin. Oil
on canvas. Original frame.
€ 850,–
1778 Offizier des preuß. Infanterie-Regiments Nr. 25.
Berlin. 2. Hälfte 18. Jh.