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"Der polnische Handkuss"
Entw. Johann Joachim Kaendler. Meissen. Um 1750.
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Figurengruppe „Der polnische Handkuss“. Originaltitel
Auf einem mit plastischen Blüten und Blättern belegtem Sockel vollplastische, szenische Darstellung eines galanten Paares.
Auf einer Steinbank sitzende Dame in polnischer Tracht aus gelbem, pelzgefüttertem, langem Mantel über pupurfarbenem,
von Goldblüten und Rankenwerk gemustertem Gewand. Das dunkle Haar von einer pelzverbrämten Mütze bedeckt. Seitlich
zugewandter, sich ehrerbietig vorbeugender, polnischer Edelmann in blauem Gewand mit gegürtetem Schwert, ihr
einen Handkuss gebend. Zu ihren Füßen ruhender, weiß-schwarz gefleckter Wachtelhund. Polychrome Malerei mit Gold.
Entw. Johann Joachim Kaendler, um 1743. Minim. rest.; H. 17 cm.
In der Taxa Kaendlers ist verzeichnet „1 Grouppgen, eine Pohlack Dame in einem Pelz auf Rasen sizend, zu welcher sich ein wohlgekleideter Pohle
kömmt, und ihr die Hände küßet“. Als Vorlage zur Figur der Polin diente Kaendler wohl ein Kupferstich nach Watteaus verschollenem Gemälde „La
Polonaise“. Da Polen und Sachsen durch die Personalunion eng miteinander verbunden waren, ist der Entwurf zur Gruppe „Der polnische Handkuss“
wohl von August dem Starken, Kurfürst von Sachsen und König von Polen in Auftrag gegeben worden.
Vgl. Rückert, Kat. Meissener Porzellan, Bayer. Nationalmuseum, Nr. 875f.; Menzhausen/Karpinski, Kat. In Porzellan verzaubert, S. 104f.; Meister,
Slg. Pauls, S. 354.
A porcelain figure group „The Polish kiss on the hand“ modelled by J. J. Kaendler. Minor restored.
Meissen. Mitte 18. Jh. € 28.000,–