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2078 Entw. Peter Reinicke und Johann Joachim Kaendler.
Meissen. Um 1750.
2077 "Scaramuz und Colombine". Manufaktur Wilhelm C. Wegely.
Berlin. Um 1751 - 1757.
2077
Seltene Figurengruppe „Scaramuz und Colombine“
Weißporzellan. Auf ovaler, mit plastischen Blättern belegter Plinthe stehender
Scaramuz im Harlekinkostüm, das Haar von einer Kappe bedeckt.
Sich dicht an ihn schmiegende junge Colombine, unter ihrem linken Arm einen
Vogelbauer haltend. Mit der Rechten ihren Kavalier umarmend. Entw.
Ernst Heinrich Reichardt nach Meissener Vorbild von J.J. Kaendler. Eingepresst
2/90/40. Manufakturmarke W in Unterglasurblau. H. 18 cm.
Die von Wilhelm Caspar Wegely 1751 gegründete erste Berliner Porzellanmanufaktur
bestand bis in das Jahr 1757. Die sich durch einen sehr reinen Scherben auszeichnenden
Porzellane gehen auf Vorbilder der Meissener Modelle zurück.
Vgl. Zick, Berliner Porzellan Wegely, Kat. 48; Jedding, Europäisches Porzellan, S. III/88.
A white porcelain figure group of Scaramuz and Colombine with birdcage.
Manufacturer‘s mark.
Berlin. Manufaktur Wilhelm C. Wegely. Um 1751 - 1757.
€ 2.800,–
2078
„Harlekin mit Pritsche“ aus der Italienischen Komödie
aus der Serie für den Herzog von Sachsen-Weißenfels. Auf einem mit plastischen
Blüten und Blättern belegten Sockel in tänzerischer Pose stehender
Komödiant in einer gelben Kniebundhose, einer bunten, mit Karos und
Spielkarten gemusterten Jacke sowie weißer Halskrause, das Haar von
einem apfelgrünen Spitzhut bedeckt. In der linken Hand eine Pritsche haltend.
Polychrome Malerei mit wenig Gold. Entw. Johann Joachim Kaendler
und Peter Reinicke. Minim. rest.; Schwertermarke. H. 14,5 cm.
Zwischen 1743 und 1745 entstanden durch J.J. Kaendler und Peter Reinicke zahlreiche
stereotypische Komödiantenfiguren in Porzellan, die größtenteils auf Stichvorlagen von
Francois Joullain nach Jaques Callot, Claude Gillot und Antoine Watteau zurückgehen.
Innerhalb der „Commedia dell‘arte“ gehört der tänzelnde, aus Bergamo stammende Harlekin
zu der Gruppe der „Zanni“ (Diener) und wird als impulsiver, intriganter, charmanter,
aber auch treuherziger Charakter beschrieben.
Vgl. Kunze-Köllensperger, Kat. Slg. Burda, Nr. 100; Gardiner Museum, Toronto, Inv.-Nr.
G83.1.923.
A porcelain figure of the dancing harlequin with a slapstick from the Commedia dell‘Arte
for the duke of Sachsen-Weissenfels. Minor restored. Crossed swords mark.
Meissen. Um 1750.
€ 6.500,–